Unter dem Titel „Curves“ vereinen in der Ausstellung in der Galerie der Alten Mühle die Vilbeler Malerin und der holländische Skulpturenbildner ihre gemeinsame Vorliebe für Stromlinienförmigkeit und körperliche Ästhetik.
Bad Vilbel. Das Herzstück der Ausstellung ist die erste Kooperation von Caroline Merk und Charles Remeeus, die sich über ein soziales Netzwerk kennenlernten. Dort begeisterten sie sich gegenseitig für ihre Werke. Mit einem dunkel bemalten Bein aus Holz in rotem Schuh verbinden sie die Malerei und die Holzschnitzkunst.
Nach der Begrüßung durch Bad Vilbels Stadtmarketing-Chef Kurt Liebermeister, der die Vernissage mitorganisierte, gibt Annette Zindel-Strauß einen Überblick über die Werke. Trotz der oft sehr direkten, provokanten und lustvollen Darstellungen verberge sich hinter den Ausstellungsstücken „auf den zweiten Blick jeweils eine ganze Welt“.
Der für seine Werke charakteristische rote Stöckelschuh stehe in der Traumdeutung, so Zindel-Strauss, für den Wunsch nach Aufmerksamkeit. Und Aufmerksamkeit finden die präsentierten Stücke zweifellos. Remeeus, hauptberuflich Projektleiter einer Baufirma, beweist, dass Arbeiten mit Holz viel mehr als funktionelles Handwerk sein kann. Während er bereits einige Ausstellungen in den Niederlanden hatte – von denen aber keine so schön und groß gewesen sei wie die in Bad Vilbel–, ist die aktuelle Ausstellung für Merk gewissermaßen eine Premiere.
Der rote Schuh, das gleich am Eingang der Galerie platzierte Gemeinschaftswerk hat eine ganz eigene Geschichte. Mehrere Male legte das Holzbein die fünf Stunden lange Fahrt zwischen Rotterdam und Bad Vilbel zurück. Nachdem es von Charles Remeeus zuerst aus Holz geformt wurde, gestaltete es Caroline Merk in Bad Vilbel mit ihrem Design. Bevor es aber dann ausgestellt werden konnte, musste es in Rotterdam von Remeeus einen letzten Feinschliff verliehen bekommen, der einen weiteren Transportweg bedeutete. (pla)
Die Ausstellung „Curves“ ist noch bis zum 8. April in der Alten Mühle, Lohstraße 13, zu sehen. Geöffnet ist am Mittwoch und Donnerstag von 17 – 20 Uhr und am Freitag bis Sonntag von 14 – 19 Uhr.