Bad Vilbel. Anlässlich des internationalen Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus laden die Stadt Bad Vilbel und die Lagergemeinschaft Auschwitz – Freundeskreis der Auschwitzer für Dienstag, 6. Februar, 20 Uhr, zu der Veranstaltung „Die Kinder von Auschwitz“ in die Stadtbibliothek am Niddaplatz ein. Alwin Meyer, Autor des Buches „Vergiss Deinen Namen nicht – Die Kinder von Auschwitz“, wird von seinen Begegnungen mit diesen Überlebenden des Holocausts berichten. Der Eintritt ist frei.
Vor 73 Jahren wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau von der Roten Armee befreit. Zu den mehr als einer Million Menschen, die in Auschwitz ermordet wurden, zählten auch Kinder. Manche kannten weder ihren Namen noch ihr Alter. Sie trauten lange Zeit keinem Menschen mehr, mussten mit ihren Kräften haushalten, waren voller Angst. Wie leben nach Auschwitz? Die Kinder mussten lernen, das Leben aus einer anderen Perspektive als der des Lagers zu sehen. Sie mussten lernen, nicht nur körperlich, sondern auch seelisch zu überleben. Die Kinder von Auschwitz haben sich ihren Weg ins Leben mit einem unvergleichbaren Willen erkämpfen müssen. Aber mit dem Älterwerden, in einer Zeit, in der sie sich nicht mehr so sehr um ihre eigenen Familien kümmern mussten, kamen und kommen die Erinnerungen an Auschwitz mit großer Wucht zurück.
Alwin Meyer, Jahrgang 1950, begab sich 1972 auf die Suche nach Kindern von Auschwitz. Er traf sich mit ihnen in vielen Ländern. Er hörte zu, fragte nach, kam wieder, fotografierte und filmte – getragen von dem Vertrauen derer, die ihm gegenübersaßen. Manche erzählen zum ersten Mal vom Lagerleben, von einer Kindheit, in der der Tod immer präsent und nie natürlich war. (hir)