Bad Vilbel. Ein breit gefächertes Themenspektrum und emotionale Diskussionen um den Vilbus in der Bürgersprechstunde prägten die jüngste Sitzung des Vilbeler Seniorenbeirats im Festsaal des Altenzentrums Heilsberg. Dies berichtet Beiratsmitglied Jochen Brings.
Das erst seit drei Monaten in dieser Besetzung arbeitende Gremium habe sich zuvor in internen Sitzungen vor allem die Ermittlung der Bedürfnisse der Vilbeler Seniorinnen und Senioren auf die Fahne geschrieben. Hierzu seien jetzt verschiedene Arbeitsgruppen gebildet worden: In Zusammenarbeit mit dem Behindertenbeauftragten Hajo Prassel und dem Seniorenbüro, dessen wichtigste Aufgaben und Themen Ursula Schmalbach dem Gremium vorstellte, soll ein gemeinsames Informationssystem in Sachen städtischer Angebote und Institutionen geschaffen werden.
Eine andere Arbeitsgruppe wolle mittels Umfragen und anderer Methoden herausfinden, was die Senioren in Bad Vilbel bewegt. Dabei helfen soll auch eine neue Homepage, die der Vorstand erarbeitet hat und deren Grundmuster von Iris Stockbauer in der Sitzung vorgestellt wurde. Die Seite mit Daten, Fakten und Adressen ist derzeit noch im Aufbau.
Breiten Raum nahm die Diskussion um den neuen Fahrplan und die neuen Fahrzeuge des Vilbusses ein. Prassel kritisierte die eingesetzten Fahrzeuge, die entgegen seiner Begutachtung vor einem Jahr deutliche Mängel nicht nur für Menschen mit Handicap aufwiesen. Als Beispiel nannte er unter anderem die Erreichbarkeit der Knöpfe für den Haltewunsch oder die zwei Stufen in den größeren Bussen. Bemängelt wurde allgemein das entstandene Chaos nach dem Fahrplanstart im Dezember: Busse wurden offensichtlich zu spät geliefert, die Fahrer mussten eilig eingewiesen werden – mit entsprechend negativen Folgen. Antworten zu diesen und anderen Fragen erhofft sich das Gremium von den Vilbus-Verantwortlichen, die der Beirat zu seiner nächsten Sitzung einladen will.
Emotional wurde die Vilbus-Debatte dann bei der anschließenden Bürgersprechstunde, an der sich mehr als ein Dutzend Bad Vilbeler beteiligten. Bewohner des Altenzentrums baten den Beirat, sich für eine Verlängerung der Fahrzeiten des Busses an den Wochenenden einzusetzen. Ralf Kaiser, Vorstandsmitglied des Heimbeirats, beklagte „eine Verminderung der Wohnqualität“. Viele Bewohner fühlten sich am Wochenende „regelrecht abgehängt“. Den Hinweis auf preiswerte Mietwagenfahrten lehnte eine Vilbelerin ab: „Ich habe ja auch für sieben Tage meine Busfahrkarte bezahlt“. Das Thema Vilbus am Wochenende will der Beirat mit in seinen Fragekatalog aufnehmen. Auch der Wegfall wichtiger Haltestellen, beispielsweise der Berliner- und Elisabethenstraße, wurde bemängelt. (zlp)