Karben. Wenn die Freiwillige Feuerwehr Okarben zu ihrem Tag der offenen Tür einlädt, dann sind die Bänke gefüllt, die Würstchen nie lange auf dem Grill und die Kuchen – wie in jedem Jahr – schnell verputzt. „Wir hatten die Torten noch nicht mal angeschnitten, da gab es schon eine lange Schlange“, berichtete die Frau des Wehrführers, Dagmar Becker. Von den 40 von Feuerwehrfrauen selbst gebackenen Leckereien war schon am Nachmittag nichts mehr übrig. Unter den Pavillons ließen es sich die rund 300 Besucher so richtig schmecken. Deftiges wie Pommes bereitete die Mannschaft der Jugendfeuerwehr unter Leitung von Christian Becker frisch zu. „Es werden jedes Jahr mehr Leute“, freute sich Wehrführer Werner Becker über den regen Andrang.
Fachkundig erklärten die freiwilligen Brandschützer am Löschgruppenfahrzeug, womit sie für den Ernstfall ausgestattet sind. Auch der 43 Jahre alte Tanklöschwagen, der älteste der Stadt Karben, konnte besichtigt werden. Trotz des nostalgischen Wertes: „Wir würden uns freuen, mal einen neuen zu bekommen“, sagte Christian Becker.
An der Kübelspritze galt es wieder, zielsicher mit dem Schlauch auf den aufgemalten Elefanten zu spritzen. Neu war in diesem Jahr die Hüpfburg für Kinder, aus der Emely und ihre Freundin Sina gar nicht mehr raus wollten. Auch dem achtjährigen Matthias wurde vom vielen Hüpfen schon ganz schwindelig. „Ich will später einmal Feuerwehrmann werden“, sagte er. „Mit zehn darf man beitreten“.
So etwas hören Werner und Christian Becker gern. Mit Flyern werben sie bei ihrem Fest für die Feuerwehr, Unterstützung für die derzeit 21 Mitglieder der Einsatzabteilung brauchen sie dringend. „Am wichtigsten ist das Interesse“, erklärte Werner Becker, worauf es bei einem Anwärter ankommt. „Ein Feuerwehrmann ist 24 Stunden am Tag im Dienst.“ Wer zur Feuerwehr dazu gehören will, der müsse auf einen Teil seiner Freizeit verzichten können. Ohne ein wenig Idealismus und ganz einfach Spaß an der Sache bliebe niemand lange dabei. Die Kameradschaft, der Zusammenhalt und die Chance, anderen zu helfen, entschädige aber für alle Mühen, sagte Christian Becker. (jeh)