Wer ab jetzt auf der Hauptverkehrsstraße in Oberdorfelden parkt, wie er es immer gemacht hat, der könnte demnächst einen Strafzettel an seiner Windschutzscheibe vorfinden. Seit einiger Zeit hängen neue Verkehrsschilder, die eindeutig regeln, wo geparkt werden darf – und wo nicht. Dafür hat Schöneck weitere Parkplätze auf der Straße markieren lassen.
Schöneck. Entlang der Falltor- und der Nidderauer Straße stehen auf beiden Straßenseiten verteilt mehrere Halteverbotschilder. Parken ist dort jetzt verboten. Die Ausnahme: Das Parken in den weiß gekennzeichneten Flächen ist erlaubt. „Die Schilder waren vorher nicht komplett, wenn jemand außerhalb der Parklücken stand, konnten wir dessen Vergehen nicht ahnden“, erläutert Mathias Laufer, Leiter vom Ordnungswesen der Gemeinde Schöneck. Aber auch in den Parklücken müssen die Autofahrer weiter aufpassen: „Wer entgegen der Fahrtrichtung geparkt hat, kassiert einen Strafzettel“, erklärt Laufer.
15 Euro kostet es, wenn nicht in den vorgesehenen Stellen beziehungsweise eben in falscher Richtung geparkt wird. Laut Laufer hat es in den vergangenen Jahren immer wieder Probleme mit „wild parkenden Autos“ in der Hauptverkehrsstraße gegeben, die so den fließenden Verkehr beeinträchtigten. „Gerade Busse kommen beispielsweise nicht an ungünstig parkenden Autos vorbei“, erklärt Laufer. Im vergangenen Jahr fand zu dem Thema gemeinsam mit dem Ortsbeirat eine Begehung statt.
Der Ordnungsamtsleiter macht darauf aufmerksam, dass Autobesitzer, sofern sie eine Garage oder einen Stellplatz auf dem Grundstück haben, diesen auch nutzen sollten. Denn die Fahrbahnbreite umfasst nur sechs Meter. Parkt ein Auto, sind es nur noch 4,30 Meter. Zu schmal dafür, dass zwei Fahrzeuge aneinander vorbeifahren könnten.
Eigene Garage nutzen
Und genau das war für den Schwerverkehr wie Müllabfuhr, Bus und Feuerwehr häufig ein großes Problem. „Wir haben in der Tat im vergangenen Jahr einmal das Problem gehabt, dass die Feuerwehr nicht durchkam, als sie zu einem Unfall auf der Umgehungsstraße gerufen wurde“, erzählt Klaus Ditzel (SPD), Ortsbeiratsvorsitzender Oberdorfelden. Mit dem kleinen Transporter habe es nach langer Rangiererei noch geklappt, doch der große Einsatzwagen musste sich einen anderen Weg suchen.
Ob die Situation für die Feuerwehr nun passt, vermag Wehrführer Michael Lehr nicht zu sagen: „Es sieht besser aus, aber wir können erst im Einsatz erfassen, wie die Lage tatsächlich ist.“ Die Feuerwehr Oberdorfelden soll im kommenden Jahr ein neues Löschfahrzeug erhalten. Aufgrund der Straßensituation will die Feuerwehr ein möglichst wendiges Auto. „Das gelingt unter anderem, wenn ein großes Fahrzeug auf ein kleines Fahrgestell kommt“, erklärt Lehr. Derzeit schauen sie noch, welches Löschfahrzeug für Oberdorfelden in Frage kommt.
Für den Ortsbeiratsvorsitzenden Ditzel ist die Situation in Oberdorfelden nicht einfach: „Es gibt in so einem Fall immer zwei Seiten. Ja, wir nehmen Parkplätze weg, da wird es mit Sicherheit auch Beschwerden geben. Aber die Autos haben teilweise so eng gestanden, da ging gar nichts mehr“, betont er.
Neuer Parkraum
„Wir haben zusätzlichen Parkraum geschaffen, indem wir neue Stellflächen markiert haben“, sagt Laufer. Die Anzahl ist von etwa 20 auf 27 Plätze angestiegen. Somit soll gewährleistet sein, dass der Schwerlastverkehr in ausreichend großen Lücken ausweichen kann. Problematisch sind – wie fast überall – täglich die Hauptverkehrszeiten zwischen 7 und 9 Uhr sowie 16 und 19 Uhr.
Für die Oberdorfelder und Ortsfremde heißt es nun, aufmerksam zu sein beim Parken. Denn das Ordnungsamt will demnächst mit Kontrollen beginnen. „Wir lassen erst noch etwas Vorlaufzeit, damit sich die Menschen andie neue Situation gewöhnen können“, sagt Laufer. Doch nicht nur in diesem Bereich wird kontrolliert. Regelmäßig stehen die Mitarbeiter des Ordnungsamtes mit dem Radarmessgerät in den Schönecker Ortsteilen, um die Geschwindigkeit zu überwachen, wie auch an diesem Tag. „Im ganzen Ortsgebiet gilt Tempo 30 und rechts vor links“, macht Laufer deutlich.