Zu „Bahnen frei für das Kombibad“ (BVA vom 21. August):
In Ihrem Artikel zitieren Sie den SPD-Vorsitzenden Udo Landgrebe, der das Bad Homburger Seedammbad zu einem Vorbild für das neue Kombibad erklärt. Dies zeigt wieder einmal auf, wie wenig Sachverstand die SPD in Bad Vilbel zu bieten hat. Das Seedammbad ist schon lange hinter dem energietechnischem Horizont versunken und hat somit auch keine Vorbildfunktion.
Langsam wird es Zeit, dass Bad Vilbel eine neue Schwimmanlage bekommt, da schon alleine durch die Einsparung von Energiekosten und modernes Equipment ein neues Schwimmbad finanziert werden kann. Da Bad Vilbel weiterhin eine aufstrebende Stadt ist, muss die Planung eines neuen Schwimmbades auch für eine Einwohnerzahl von mindestens 36 000 bis 40 000 Menschen ausgelegt werden. Hier ist auch auf eine gesunde Mischung von Sportanlage und Freizeitbad zu achten. Reine Spaßbäder gibt es in der Gegend genug. Auf der anderen Seite sollte berücksichtigt werden, dass wir den Titel „Bad“ vor dem Ortsnamen Vilbel haben und somit auch ein Becken für den „Kurbetrieb“ brauchen.
Ich halte ein 50 Meter Becken mit mindestens sechs Bahnen im Hauptbecken für nötig. Das ist realisierbar mit einem höhenverstellbaren Nichtschwimmerbereich. So etwas gibt es schon seit den 70er-Jahren. Im Schwimmerbereich sollte das Wasser tief genug für ein Ein-Meter-Sprungbrett sein. Als Beckenrand empfiehlt sich eine Finnische Rinne, so dass von dort keine Wellen zurückgeschlagen werden. Auch die Längsleinen für den Sportbetrieb sollten eine Wellenbrecherfunktion haben.
Wichtig ist, das auch optional Wasserballtore eingehängt werden können. Die dafür erforderlichen Haltevorrichtungen sind kostenmäßig absolute Peanuts! Insgesamt wären für ein neues Kombibad zwei bis drei Becken erforderlich: Ein Planschbecken für die Kleinsten, ein Becken für den Kurbetrieb mit Mineralwasser und ein Multifunktionsbecken. Zusätzlich ist ein Wellness- und Beauty-Bereich interessant, der verpachtet werden und somit Kostenneutralität bewirken kann.
Zur Kosteneinsparung wären folgende Punkte eine Diskussions-Anregung: Wasserkosten: Können gespart werden mit einem eigenen Brunnen oder einer Aufbereitungsanlage für Nidda-Wasser. Energiekosten: Durch moderne Techniken kann der Energieverbrauch auf einem Minimum gehalten werden. Als Diskussionsanstoß: Wie wär’s mit einem eigenen Windrad, das noch nicht einmal auf dem Schwimmbadgelände stehen müsste?
Außerdem sollte ein Schwimmbad mit Außenfläche auch für den Katastrophenfall groß genug sein, damit eine eventuell kontaminierte Bevölkerung einen Fall-Out abwaschen kann.
Als Rettungs- und Wettkampfschwimmer mit zwei deutschen Hochschulmeistertiteln und mehreren Hessischen Meistertiteln kann ich nur davor warnen, ein 25 Meter Hauptbecken in einem Kombibad für Bad Vilbel zu realisieren. Man sollte sich vor dem Fehler wie ihn die SPD-Verantwortlichen Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre bei der Planung des Hallenbades gemacht haben hüten. Denn sonst müsste mittelfristig wieder ein Schwimmbad geplant werden, welches neue Kosten verursacht.
Frank Leibold, Bad Vilbel
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