Karben. Die Stadt Karben und ein Gerüstbauer streiten über die Rechnung für Bauarbeiten am Gebäude der Kita „Märchenexpress“ im Stadtzentrum. Die Fronten sind verhärtet – und alle Versuche, per Vergleich eine Lösung zu finden, bisher gescheitert.
Längst spielen die Kinder jeden Tag in ihrem „Märchenexpress“. Und die Bewohner der altengerechten Appartements in den beiden Stockwerken darüber genießen es, in zentraler Lage mitten in Karben zu wohnen. Auch, wenn in dem Gebäude längst Alltag eingekehrt ist: Fünf Jahre nach seiner Errichtung ist es Thema fürs Landgericht.
Der Gerüstbauer, eine Firma aus Ebsdorfergrund (Marburg-Biedenkopf), hat die Stadt Karben verklagt. Er will seine Rechnung von 22 900 Euro für das Stellen des Gerüsts vollständig bezahlt bekommen. Der Stadt allerdings bewertet diese Rechnung als zu hoch.
Der Gerüstbauer und die Stadt sind sich uneins darüber, wie groß das Gerüst ausgefallen ist. „Unser Experte hält die abgerechnete Menge für zu hoch“, erklärt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Der Fachmann berechnet die Gerüstfläche auf Basis der Fassadenfläche.
Anders der Gerüstbauer: Weil das Gerüst auch für Dacharbeiten genutzt und entsprechend bestellt worden sei, sei es größer ausgefallen. Die Größe richte sich nach dem Dachüberstand, erklärt Frank Martinett, der Anwalt des Gerüstbauers. „Es geht um einen Unterschied von einem bis 1,50 Meter – und das Gerüst fällt dann deutlich größer aus.“
Bei einer Verhandlung vor dem Frankfurter Landgericht hat die Richterin zunächst kein Urteil gesprochen. Das soll es nun am 1. Dezember geben. (den)