Karben. Karben verliert den Leiter der Stadtbücherei. Per E-Mail verabschiedete sich Holger Winter dieser Tage von Leuten, mit denen er beruflich zu tun hatte. Er hat am 21. September seinen letzten Arbeitstag in Karben. Er habe zum 1. Oktober eine neue Stelle, so der 49-jährige Büchereileiter. Nach sechs Jahren in Karben wechselt er in gleicher Position an die Spitze der Kelkheimer Stadtbibliothek. Die sei 800 Quadratmeter groß und liege zentral am Marktplatz der 28 000 Einwohner zählenden Stadt im Main-Taunus-Kreis.
Zum Vergleich: In Karben sind die 39 000 Medien auf etwa 200 Quadratmetern im City-Center untergebracht. Selbst die künftige Karbener Stadtbücherei auf dem Dreiecksgrundstück wird mit 400 Quadratmetern nur halb so groß wie die in Kelkheim. Der Jobwechsel sei für ihn persönlich ein Fortschritt. Dazu gehöre auch, dass er ab Oktober ein volles Gehalt bezieht. Die Stadt Karben konnte ihm nur eine 30-Stunden-Stelle bieten. Außerdem liege Kelkheim etwas näher an seinem Frankfurter Wohnort – das sei dem Familienleben besser zuträglich.
Lesungen sind unter der Leitung von Holger Winter zum Markenzeichen der Stadtbücherei geworden. Winter hat es geschafft, aus dem Budget möglichst viel zu machen. Er kümmerte sich darum, den Kundenkreis der Stadtbücherei zu erweitern, Kinder und Jugendliche zu erreichen. Oft kommen ganze Kita-Gruppen zum Vorlesen ins City-Center. Winters Mitarbeiterin Antonia Berberich soll bis auf Weiteres kommissarisch einspringen, erklärte Stadtsprecher Hans-Jürgen Schenk. (nes)