Auch auf dem Heilsberg hat Ehrenstadtrat und Stadtwerke-Chef Klaus Minkel neue Baugrundstücke geplant. Doch diesmal dreht sich die Diskussion nicht um Flüchtlinge. Trotzdem gibt es Kontroversen im Ortsbeirat.
Bad Vilbel. Fünf bis sechs Häuser auf kleinen Grundstücken können nach den Vorstellungen von Stadtwerke-Chef Klaus Minkel (CDU) auf dem Areal des früheren Kraftwerks der US-Armee in der Steubenstraße entstehen. Vergeben werden sollen die Bauplätze an Menschen, die sich im Ehrenamt engagieren, insbesondere ist hier an Feuerwehrleute gedacht.
Diese Berücksichtigung zugunsten der Brandbekämpfer stößt im Ortsbeirat Heilsberg am Donnerstagabend auch auf allgemeines Lob. Doch Jens Matthias (Grüne) hat ein Haar in der Suppe gefunden. Denn er interpretiert die entsprechende Vorlage so, dass die Grundstücke für Eigenbauten veräußert werden sollen. „Was wir viel dringender brauchen, ist günstiger Mietwohnbau“, befindet er. Nur wenige Feuerwehrleute könnten sich angesichts der momentanen Preise ein Grundstück auf dem Heilsberg leisten und dies dann noch mit einem Haus bebauen. „Diese Einschränkung ist wenig sachdienlich“, befindet er. Dass allerdings in kleineren Einheiten gedacht wird, gefällt auch ihm, ein größerer Block würde sich nicht in die Umgebung einfügen. Matthias werde die Vorlage aus den genannten Gründen ablehnen.
Carsten Hauer (SPD) kann dieser Argumentation folgen, kommt aber zu einem anderen Schluss und kündigt Zustimmung seiner Fraktion an. Mehr günstiger Mietwohnraum sei auch in seinem Interesse, im Quellenpark sei dieser Vorschlag abgelehnt worden. Einen Verkauf der Grundstücke hält auch er für problematisch. Doch um die Tagesalarmstärke der Feuerwehr auf dem Heilsberg zu garantieren, sei der Ansatz zu loben.
Bauamtsleiter Erik Schächer als Vertreter der Stadtverwaltung führt dazu aus, dass die Stadt an Berechtigte auch verbilligt abgeben könnte, auch Darlehen seien möglich. Baue man größere Einheiten, könne das auch zu Verkehrsproblemen in der Steubenstraße und der noch zu bauenden Stichstraße in den neuen Komplex führen.
„Der Bedarf ist definitiv da“, sagt Ingrid Schenk (CDU), gleichzeitig Vorsitzende des Feuerwehrvereins Heilsberg. Es gebe einige junge Leute, die gerade ihre berufliche Ausbildung abgeschlossen hätten und im Begriff seien, eine Familie zu gründen.
„Ziehen diese Menschen aber erst einmal weg, sind sie für die Feuerwehr Heilsberg verloren“, sagt sie. Und eine Berufsfeuerwehr mit nur der Mindestausstattung käme die Stadt mit rund 5,4 Millionen Euro pro Jahr teuer zu stehen. Dem schließen sich letztlich CDU, FDP und SPD an und stimmen dem Aufstellungsbeschluss zu. (kop)