Bad Vilbel. Zu „Der direkte Draht“ vom 24. Juli im Bad Vilbeler Anzeiger erreichte uns folgende Leserzuschrift:
Das Fahrradthema ist eine never-ending-story. Daran merkt man wie sehr dieses Thema die Menschen bewegt. Wird in Bad Vilbel wirklich auf die Belange der Radfahrer Rücksicht genommen? Der Magistrat behauptet dies in seinem „direkten Draht“ und führt seine Aussage gleich anschließend ad absurdum, in dem er das Klischee der rücksichtslosen Radfahrer bedient.
Ich bin selbst häufig sowohl zu Fuß als auch mit dem Fahrrad auf dem Weg an der Nidda zwischen Dortelweil und der Kernstadt unterwegs. Als Fußgängerin möchte ich mal zügig laufen, mal schlendern. Ich sehe Menschen mit kleinen Kindern, die sich frei bewegen möchten; Hundehalter, die ihre Hunde mit oder ohne Leine ausführen; ältere Menschen, die sich mit Hilfe eines Rollators fortbewegen; Mütter mit Kinderwagen oder größere Gruppen, die nebeneinander gehen und dabei schwatzen wollen. Es kommt schon mal vor, dass ich beim Spazierengehen vergesse, dass ich mich auf einem Weg befinde, den auch FahrradfahrerInnen benutzen. Ich bin dann froh, wenn diese früh genug und laut hörbar klingeln. So kann ich ihnen ihren Raum geben.
Als Fahrradfahrerin sieht das anders aus. Da möchte ich schneller voran kommen und ärgere mich eigentlich täglich über Fußgänger, die sich rücksichtslos verhalten.
Diese angeblichen „Rücksichtslosigkeiten“ sind der Ausdruck von unterschiedlichen Bedürfnissen, die einfach nicht zusammen passen. Fußgänger und Fahrradfahrer trotzdem auf einen gemeinsamen Weg zu zwingen schürt Ärger auf beiden Seiten. Einseitige Appelle auf Rücksichtnahme sind kontraproduktiv.
Von einem Magistrat, der meine Belange als Fahrradfahrerin und Fußgängerin unterstützt, erwarte ich eine Planung, die den Bedürfnissen aller am Verkehr teilnehmenden Gruppen gerecht wird und getrennte, sichere Fahrrad- und Fußwege vorsieht.
Christa Hillenbrand,
Bad Vilbel
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