Bad Vilbel. Wie aus dem Schuster Wilhelm Voigt „Der Hauptmann von Köpenick“ wird, das ist bei den Burgfestspielen auch im August wieder mit einigen Vorstellungen zu verfolgen. Die nächsten Termine: Samstag, 9. August, 20.15 Uhr und Sonntag, 10. August, 18.15 Uhr. Die überzeugende Bad Vilbeler Inszenierung von Regisseurin Barbara Neureiter fand großen Anklang beim Publikum wie bei der Kritik. Die Zuschauer geizen nicht mit Beifall und amüsieren sich auf das beste.
Jürgen Mikol spielt die Hauptrolle des Wilhelm Voigt in diesem Theaterstück von Carl Zuckmayer, nach tatsächlichen Begebenheiten. Ein Schuster, der nach einem verpfuschten Leben das Recht auf Menschlichkeit spektakulär einfordert, dessen Chuzpe nach wie vor Tränen lachen lässt und dessen Verzweiflungstat grundsätzlich Fragen nach Recht und Bürokratie in einer Gesellschaft aufwirft: Dazu Wilhelm Voigt (bzw. Carl Zuckmayer) zum eisern preußischen Schwager: „Erst kommt de Wanze. Und dann de Wanzenordnung! Erst der Mensch, Friedrich! Und dann die Menschenordnung.“
Bei der Uraufführung des Stückes schrieb der Berliner Kritiker Alfred Kerr: „Im ersten Teil stirbt man vor Lachen. Im zweiten merkt mancher, dass er noch lebt.“
Die als „Köpenickiade“ sprichwörtlich gewordene Geschichte wurde mehrfach verfilmt, unter anderem mit den bedeutenden Schauspielern Heinz Rühmann oder Harald Juhnke in der Hauptrolle.
Eintrittskarten für die Vilbeler Burg kosten zwischen 18 und 30 Euro und sind im Kartenbüro in der Zehntscheune, Klaus Havenstein-Weg 1, unter Telefon (06101) 559455 erhältlich. (hir)