Den Betrieb der Gaststätten im Bürgerzentrum Karben sowie im Bürgerhaus Okarben hatte die Stadt neu ausgeschrieben. Darum gab es viel Aufregung. Nun sind die Würfel gefallen. Die Stadt wird die beiden Pächter am kommenden Freitag in einer er Pressekonferenz vorstellen. Im einen Fall gibt es keine Veränderung, im anderen einen neuen Pächter.
Karben. „Die SPD Okarben ist froh, dass der neue Wirt der Bürgerstube Okarben auch der alte ist.“ Fast so, als wäre es ein eigener Erfolg, beginnen so die Sozialdemokraten ihre Mitteilung. Darin verkündet Parteisprecher Nikita Golygin, dass sich die Stadt entschieden habe, auch in den nächsten sechs Jahren auf Mladen Billege und seine Frau als Wirt in der Bürgerstube zu setzen. In Okarben hatten nach Angaben von Parteisprecher Golygin 450 Menschen eine Unterschriftenliste für den Verbleib von Wirt Mladen Billege unterstützt. Das „verdeutlicht, wie zufrieden man mit dem ansässigen Wirt ist“, schlussfolgert SPD-Ortsbeiratsmitglied Matthias Flor.
Den Verbleib Mladen Billeges als Pächter der Bürgerstube bestätigte Bürgermeister Guido Rahn (CDU), der sich allerdings ärgerte, dass die SPD mit dieser Nachricht vorgeprescht sei zu einem Zeitpunkt, als der Vertrag noch nicht unterschrieben worden sei. Der Aufsichtsrat des städtischen Eigenbetriebs Kommunales Immobilienmanagements (Kim) habe sich mehrheitlich für den kroatischen Wirt in Okarben entschieden, berichtete nun der Rathauschef.
Die Stadtverordnete und frühere SPD-Parteivorsitzende Christel Zobeley. Mitglied der Kim-Betriebkommission, also des Aufsichtsrats des Eigenbetriebs, wehrte sich gegen den Vorwurf Rahns, geplaudert zu haben: Sie stellte klar, dass sie an der besagten Sitzung der Betriebskommission nicht teilgenommen habe. An der Sitzung habe überhaupt kein SPD-Vertreter teilgenommen. Bürgermeister Rahn bestätigte dies, verwies aber darauf, dass das Protokoll der Sitzung Ende vergangener Woche an die Mitglieder der Kommission versandt worden sei – und damit auch an Zobeley. Diesen in Rahns Hinweis mitschwingenden Vorwurf weist die SPD-Politikerin zurück.
Auch zur Rathausstube im Bürgerzentrum ist inzwischen eine Entscheidung gefallen, sogar einstimmig. Und hier gibt es einen Wechsel, wie Stadtrat Friedrich Schwaab am Dienstag mitteilte. Den Zuschlag erhält das Ehepaar Stefan und Anja Kohler, das noch bis zum Ende diesen Jahres das Hotel und Restaurant „Quellenhof“ in der Brunnenstraße betreibt, um dann zum Bürgerzentrum zu wechseln. Den „Quellenhof“ führte die Familie Kohler in den vergangenen 16 Jahren. Über ihr Konzept für die Rathausstube wollen die Kohlers erst in der Pressekonferenz am Freitag (28. Juli) im Rathaus berichten. Ihre neue Gaststätte im Bürgerhaus werden sie nach einer etwa zweimonatigen Renovierungspause eröffnen.
Die Kündigung des Pachtverhältnisses mit dem langjährigen Wirt Francesco Bruno mit seinem italienischen Restaurant „Roma“ hatte im Frühjahr für viel Aufregung gesorgt. Unter anderem hatte der Bürgermeister eine zu umfangreiche Speisekarte kritisiert. Bruno hatte allerdings angekündigt, sich auf’s Neue zu bewerben. Für ihn kam nun nach zehn Jahren das Aus. (den)