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Mangel an Frischluft

Zum „Bebauung der Amiwiese“ ein weiterer Leserbrief:

Für den Heilsberg, den am wenigsten durch Grünanlagen strukturierten Ortsteil, können wir mit Falschfarben-Luftaufnahmen belegen, dass er zu den wärmsten Teilen des Rhein-Main-Gebietes gehört und gleichzeitig die leicht nach Süden abkippenden Tafel einen sehr geringen Luftaustausch mit Kalt- und damit Frischluft hat. Bis auf die Amiwiese hat Bad Vilbel bis hart an die Grenze nach Frankfurt alles zugebaut. Heute leben auf dem Heilsberg fast so viele Menschen, wie im Krieg in Vilbel.

Wenn wir davon ausgehen, dass die Luftbelastungen zunehmen, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit viele Ältere sich nicht mehr leisten können mit dem eigenen Auto gut gelüftete Naherholungsgebiete zu erreichen, weil entweder der Sprit zu teuer, der Führerschein auf Zeit oder ein generelles Fahrverbot wegen Smog-Gefahr verhindert, diese Zonen zu erreichen, aber immer weniger auch ältere Bürger auch keinen eigenen Garten haben um sich an der frischen Luft zu entspannen. Deshalb sollte für die am nördlichen Rand Lebenden eine grüne Zelle entstehen, die als ein kleiner Bürgerpark diese Leute aufnimmt – und wo auch die Kinder der in der Nachbarschaft Wohnenden spielen können.

Der legitime Wunsch der Sportler eine Halle mit großzügiger Hilfe der Stadt zu erhalten, kann doch nicht mit dem Argument abgeschmettert werden: „Wenn wir die letzte Grünzelle nicht verkaufen, haben wir kein Geld, die Halle zu finanzieren!“ Und das, obwohl zurzeit so viele Areale verkauft wurden und zur Bebauung ausgeschrieben sind, wie selten in den vergangenen Zeiten. Wie finanzieren wir eigentlich neue Investitionen, wenn alles verkauft ist? Viel gibt es nicht mehr, denn größere Landschaftselemente wie Wald und Golfplatz oder Kurpark sind (bis auf die Neue Mitte) in der Nutzung festgelegt.

Hans Tuengerthal,

Vorsitzender der Naturschutzgesellschaft Bad Vilbel