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Liebe • Uniformwahn • Strip-Show – Drei Eigeninszenierungen stehen in dieser und Anfang der kommenden Woche auf dem Spielplan

Bad Vilbel. Luise lernt die Liebe kennen. Leider mit dem Falschen. So meinen die Väter in Friedrich Schillers Theaterstück „Kabale und Liebe“. Ferdinand liebt ohne Kompromisse. Nur wen? Wirklich Luise? Oder seinen Drang nach Ablösung vom Vater? Die Inszenierung des Klassikers von Regisseur Harald Demmer wird am Donnerstag und Freitag (17. und 18. Juli) erneut bei den Burgfestspielen gezeigt. Beginn ist jeweils um 20.15 Uhr.

Zu sehen ist dabei ein „Klassiker, der Freude macht. Klug gekürzt, Wesentliches herausgestellt. Eine zarte und kraftvolle Luise, ein ungestümer, träumender Ferdinand, Väter, die ungleicher nicht sein können und dennoch beide nicht das Richtige tun. Ein spannender Abend, wenn auch alle um den Ausgang wissen.“

Das bürgerliche Trauerspiel zeigt eine realistische Sicht der biederen deutschen Bürgerwelt und der lasterhaften Umgebung eines Fürsten. Durch Intrigen wird die nicht standesgemäße Liebe zwischen einer Bürgerlichen und einem Adligen zerstört. Die idealistische Liebe des Präsidentensohnes Ferdinand zur schwärmerischen Musikertochter Luise muss tragisch enden, weil sie der Welt der Intrige, Mätressenwirtschaft, Ämtergier und Gewisssenlosigkeit nicht standhalten kann. Höllisch-höfische Intrigen und väterliches Machtgebaren lassen die Liebenden verzweifeln. Indes ist die Idee, Grenzen zu überwinden für ein Leben ohne äußere Zwänge, nicht mehr aus der Welt zu schaffen.

Ebenfalls wieder auf dem Spielplan stehen am Wochenende (19. und 20. Juli) zwei Vorstellungen von Carl Zuckmayers „deutschem Märchen“ „Der Hauptmann von Köpenick“, mit dem Regisseurin Barbara Neureiter Publikum und Kritik überzeugte. In der Hauptrolle des Schusters Wilhelm Voigt, der mit einer im Trödel erstandenen Offiziersuniform im obrigkeitshörigen Deutschen Kaiserreich „Karriere“ macht, ist Jürgen Mikol zu sehen. Die Vorstellung am Samstag beginnt um 20.15 Uhr und die am Sonntag bereits um 18.15 Uhr. Für Samstag, 19. Juli, bietet das Festspielbüro ein Einführungsgespräch an. Hierzu treffen sich Interessenten um 19.15 Uhr im Kulturzentrum Alte Mühle, die Teilnahme ist kostenfrei.

In die kommende Woche starten die Burgfestspiele mit der rasanten Komödie „Ladies Night – Ganz oder gar nicht“. Vorstellungsbeginn am Montag und Dienstag (21. und 22. Juli) ist jeweils um 20.15 Uhr. Wegen großer Nachfrage wurde die Inszenierung vom Vorjahr auch für diesen Sommer von Regisseurin Corinna Bethge auf die Freilichtbühne gebracht. Die Hälfte des männlichen Sextetts wurde dabei neu besetzt.

Erzählt wird, wie sechs arbeits- und weitgehend mittellose Männer aus der Schnapsidee heraus beschließen, mit einem Männerstrip zu Geld und Selbstbewusstsein zu gelangen. Die sechs „normalen“ Männer haben keine Arbeit, kein Geld, kein Glück in der Liebe – nur ihre Körper. Aber auch die sind alles andere als perfekt. Doch sie wollen raus aus ihrem Elend: Sie machen ihre eigene Show. Wie weit werden sie dafür gehen? Ganz oder gar nicht. (hir)

Karten für die Eigenproduktionen der Burgfestspiele kosten je nach Kategorie zwischen 15 und 30 Euro. Das Kartenbüro im Klaus-Havenstein-Weg 1 ist telefonisch unter Rufnummer (06101) 559444 zu erreichen. Genauer Spielplan auch im Internet unter www.kultur-bad-vilbel.de.