Nach drei Jahren fließt wieder Wasser aus dem Massenheimer Dorfbrunnen. Der Abschluss einer mit viel Privatengagement ermöglichten Sanierung wurde auf dem Wochenmarkt gefeiert.
Bad Vilbel. Für die Kinder des evangelischen Kindergartens ist es ein Riesenspaß, sich rund um das Sandsteinbecken auf dem Hermann-Freisleben-Platz zu versammeln, während Josef Knipf den Schalter für die Wasserzufuhr umlegt. Schon sprudelt das frische Trinkwasser aus dem Hahn – das erste Mal seit dem Jahr 2013.
Zunächst dachte man noch, das Versiegen sei nur ein kleines Problem, das sich rasch lösen ließe, erinnert sich Ortsvorsteherin Irene Utter (CDU) bei der Einweihung. Doch dann stellte sich heraus, dass in den Brunnen geworfener Kies die Rohre verstopft hatte. Hinzu kam noch eine Neuregelung der Trinkwasserverordnung, wonach künftig Brauch- und Trinkwasser in separaten Leitungen zugeführt werden müssen. Das Resultat: geschätzte Kosten von 30 000 Euro, die weder die Massenheimer noch die Stadt zahlen konnten.
In Eigenleistung
Jahrelang schien es unwahrscheinlich, dass der Brunnen wieder ins Laufen kommen könnte, so Utter. Doch dann packen zwei Massenheimer Senioren die Sache an: Ehrenortsvorsteher Jockel Schatz, aber vor allem Josef Knipf. Er fand heraus, dass Pumpe und Trog nicht ersetzt werden müssen. Der Brunnen konnte in Eigenleistung wieder flott gemacht werden. Mit Wasserdruck und langen Drähten wurde die Blockade entfernt. Knipf stieg zwei Meter hinab, setzte ein neues Rohrstück ein, füllt das Erdreich wieder auf und verlegt das Pflaster ebenfalls fachgerecht, so dass von den Arbeiten nichts mehr zu sehen ist.
Das Resultat ist „ein Grund zum Feiern“, findet Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU), auch wenn der Massenheimer Brunnen kein echter mit Zugang zum Grundwasser ist, sondern 1990 bei der Neugestaltung des Dorfplatzes mit separater Stele erworben wurde. Seither sei er ein traditionelles Element, das zum Platz und zur Stadt der Quellen passe. Der Fachdienst Tiefbau hat die Arbeit der beiden Senioren fachmännisch zu Ende gebracht – für letztlich 8000 statt der ursprünglich kalkulierten 20 000 Euro. (dd)