Arbeit. Was für Gedanken löst dieses Wort bei Ihnen aus? Ist für Sie der Job, für den Sie bezahlt werden? Wenn jemand z.B. Blumen pflanzt, Menschen pflegt oder eine Homepage einrichtet, bekommt er dafür nicht immer Geld. Manche Menschen arbeiten ohne Bezahlung, weil ihnen ihre Arbeit im Privaten oder in der Gesellschaft wichtig erscheint. Ist Arbeit also das, was sprichwörtlich Arbeit macht? Manche Menschen erleben es als arbeitsam, Blumen zu pflanzen, einen Menschen zu pflegen oder eine Homepage einzurichten. Andere aber tun dies mühelos. Was also ist Arbeit?
Gleich zu Beginn der Bibel wird uns berichtet, dass der Mensch dazu bestimmt sei, die Schöpfung ,,zu hegen und zu pflegen“. Das Gebot, den Feiertag zu heiligen, leitet ihn an, von der Arbeit zu ruhen. Wir müssen also nicht zur Arbeit angetrieben werden, sondern aufgefordert werden, eine Pause zu machen. Oft erlebe ich das anders. Manche Menschen sind gestresst von den Mühen, die ihre Erwerbsarbeit ihnen macht. Andere haben Mühe, ,,in Arbeit“ zu kommen und leiden darunter. Denn für wenige Tätigkeiten außerhalb des Erwerbskontextes bekommen sie sonst Freude und Wertschätzung.
Luther hat gesagt: ,,Der Mensch ist zur Arbeit geboren wie ein Vogel zum Fliegen“. Er sah, dass Menschen von sich aus gerne tätig sind, wenn sie etwas für sinnvoll halten und die Arbeit ihren Gaben entspricht. Eine Magd könne mit ihrer Arbeit Gott genauso loben wie ein Mönch im Gebet. Was brauchen Sie für Arbeitsbedingungen, für Perspektiven auf Ihre Arbeit, damit Sie das Gefühl haben, für diese Arbeit geboren zu sein wie ein Vogel zum Fliegen? Welche Tätigkeit erscheint Ihnen für sich sinnvoll und gut und, mit christlichen Worten, ,,zum Lobe Gottes“ geeignet?
Ich wünsche Ihnen am 1. Mai Augenblicke, in denen Sie darüber nachsinnen können. Und allen, die an diesem Feiertag für gute Arbeitsbedingungen demonstrieren – viel Erfolg bei dieser Tätigkeit! Denn ich glaube, dass die zu einem passenden Tätigkeiten unter guten Bedingungen, ob bezahlt oder unbezahlt, Menschen viel Freude und Sinn geben können.
Ihre
Anna Meschonat
Vikarin in Burg-Gräfenrode und Okarben