Zwar mehr Brandeinsätze, dafür aber weniger Hilferufe zu sonstigen Einsätzen wie Hilfeleistungen oder Fehlalarmen: Das ist die Bilanz, die die Schönecker Feuerwehr für das letzte Jahr zieht. Doch auch Ehrungen dürfen bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Brandbekämpfer nicht fehlen.
Schöneck. In Schöneck, so wie in fast allen Nachbarkommunen, gibt es keine Berufsfeuerwehr oder hauptamtliche Kräfte. Deswegen sind alle Mitglieder der Einsatzabteilung mit einem Funkmeldeempfänger ausgerüstet. Gibt es einen Einsatz, wird über diese Melder die jeweilige Einsatzabteilung zusammen gerufen.
Die Mitglieder der Einsatzabteilung lassen dann zu jeder Tages- und Nachtzeit alles stehen und liegen und eilen zum Gerätehaus – denn in spätestens zehn Minuten nach der Alarmierung müssen sie in Gruppenstärke am Einsatzort sein und Hilfe leisten können.
Das ist auch in Schöneck ein Problem: Deshalb appelliert Gemeindebrandinspektor Thomas Walter bei der Mitgliederversammlung eindringlich an die Vertreter des Gemeindeparlamentes, bei Neueinstellungen in die Gemeindeverwaltung Personen mit Feuerwehrausbildungen den Vortritt zu geben.
Fast 12 000 Stunden
Momentan sind die Einsatzabteilungen mit 33 Personen in Büdesheim, 45 in Kilianstädten und 35 in Oberdorfelden zwar ausreichend besetzt. Jedoch käme es gerade tagsüber immer wieder zu Problemen. 11 747 Stunden hätten die Einsatzkräfte im vergangenen Jahr für Einsätze und Ausbildung aufgewandt, berichtet Walter. Gestiegen sei vor allem die Anzahl der Brände von 20 Einsätze im Jahr 2015 auf 30 im vergangenen Jahr.
Dafür seien die Hilfeleistungsrufe deutlich zurückgegangenen. Auch bei den Fehlalarmen verzeichnet die Wehr ein Rückgang von 27 auf 20. An einen besonderen Einsatz in Oberdorfelden kann sich Walter noch sehr genau erinnern: Dort hat es an einem Sommerabend Gasalarm gegeben. „Als ich zum Einsatzort kam, waren dort mehr Feuerwehr- und Polizeiwagen versammelt als private Autos in ganz Oberdorfelden“, berichtet Walter. Dabei hatte sich ein Notventil nur kurzfristig wegen Überdrucks geöffnet und es bestand keine wirkliche Gefahr.
Deutlich spektakulärer hingegen der Einsatz bei dem Brand der Pizzeria in Oberdorfelden: Es grenze an ein Wunder, dass bei diesem Unglück niemand verletzt wurde, denn die Glasscherben seien bis weit auf die Nachbargrundstücke geflogen. Lob kommt auch von der Bürgermeisterin Conny Rück (SPD): In der heutigen Zeit, in der das Interesse der Jugendlichen mehr dem Internet gelte, sei das Engagement der Jugendfeuerwehr besonders hoch einzustufen.
Geehrt werden außerdem für 25 Jahre Zugehörigkeit zur Wehr Christian Hüttig mit dem Brandschutzehrenzeichen in Silber, Albrecht Otto für 40 Jahre Zugehörigkeit mit dem Brandschutzehrenzeichen in Gold und Hans Dieter Repp für 50 Jahre Zugehörigkeit zur Feuerwehr mit dem Brandschutzehrenzeichen in Gold und Sonderstufe. (jwn)