Zu unserem Bericht im BVA vom Projekt des Vereins Möwe Jonathan über ein „Schulvorbereitungsjahr an der Ernst-Reuter-Schule“ erreichte uns folgender Leserbrief
Die Idee, ein Schulvorbereitungsjahr an einer Schule einzurichten, mit dem Ziel, frühkindliche Kompetenzen zu fördern, ist sicherlich sehr löblich. Die Tatsache jedoch, dass dieses Schulvorbereitungsjahr für Eltern kostenpflichtig sein wird, und dass damit alle finanzschwachen Familien davon ausgeschlossen sind, ist ein Skandal.
Wie immer profitieren finanzkräftige Mittelstandskinder von dieser Maßnahme, die in der Regel ohnehin genügend häusliche Anleitung erfahren. Diejenigen, die frühzeitige Förderung und Unterstützung nötig haben, bleiben außen vor. Schon vor Schulbeginn klafft die Schere immer weiter auseinander.
Für das Schulvorbereitungsjahr der „Möwe Jonathan“ opfert die Schulleitung der Ernst-Reuter-Schule Räumlichkeiten, die die Lehrerinnen der Grundschule für ihre schulische Arbeit dringend benötigen. Die Klassen sitzen separiert – voneinander getrennt – im Altbau, während die Schulvorbereiter in den schönsten und größten Räumen residieren.
Wie gewöhnlich wurde das Grundschulkollegium zu dieser Maßnahme nicht befragt. Warum auch, es hätte ja geschlossen dagegen gestimmt!
Das nennt man Demokratie und Chancengleichheit!
Maria Gatzemeier
Bad Vilbel