Karben. Noch in diesem Jahr soll das Baugebiet „Fuhrweg II“ im Stadtteil Rendel seinen Spielplatz bekommen. Das hat das Karbener Parlament mit den Stimmen der CDU/FWG/FDP-Koalition sowie der Grünen beschlossen. Finanziert wird das 50 000 Euro umfassende Vorhaben dadurch, dass ein Teil der bisher für einen Kindergarten vorgesehenen Fläche als zusätzliches, einzelnes Baugrundstück verkauft wird.
Auch wenn die Parlamentarier zuvor im Sozialausschuss den Kompromissvorschlag erarbeitet hatten, wurde der finale Beschluss im Parlament doch noch zu einem zähen Ringen.
Denn die SPD wollte den Kompromiss nicht mehr mittragen und wandte sich gegen den zusätzlichen Bauplatz. „Wir schließen uns der Bürgermeinung an“, sagt SPD-Fraktionschef Thomas Görlich. Die Kosten für eine Änderung des Bebauungsplans seien zu hoch und es bestehe „keine Notwendigkeit“, den Bauplatz zu verkaufen, argumentierte er.
„Wir waren uns doch einig“, ärgert sich Lars Hermann (FWG) über diesen Widerstand. So könne man den Haushalt nicht sanieren, giftete CDU-Fraktionsvize Guido Rahn. Die SPD-Linie bestehe aus „Ausgaben, Ausgaben, Ausgaben – aber wir verzichten erstmal auf die Einnahmen, wenn es Schwierigkeiten gibt“. Das zeige, wie „destruktiv die Art der Opposition ist“, meint CDU-Fraktionschef Mario Beck.
Die Anwohner im Fuhrweg II hatten lange für den Spielplatz gekämpft, was die SPD bei Vorort-Terminen schon früh in die politische Debatte einbrachte. Allerdings strich dann ausgerechnet Bürgermeister Roland Schulz (SPD) das Vorhaben aus seinem Etat-Entwurf für dieses Jahr heraus und die Koalitionäre mussten die Gelder erst wieder hinein stellen.
Der Bau des Spielplatzes und das Umwandeln eines Teils des Areals zu einem einzelnen Baugrundstück wird möglich, weil die Stadt den ursprünglich geplanten Kindergarten mangels Bedarf nicht baut. Noch in diesem Jahr soll die Stadtregierung den Spielplatz nun bauen lassen, fordert das Parlament.
Er soll in der am weitesten von den umgebenden Häusern entfernten Ecke gebaut werden – als Entgegenkommen gegenüber jenen Anwohnern, die aus Furcht vor Dauerlärm per Unterschriftensammlung gegen das Projekt protestiert hatten. (den)