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Der Tod ist der Platzverweis: – Das Wort zum Sonntag

Deutschland 2008: Ein Sommermärchen – oder doch nicht? Alles ist offen, alles ist möglich – nicht nur im Fußball, sondern auch in unserem Spiel des Lebens. Auf dem grünen Rasen macht diese Tatsache gerade den Reiz des Wettkampfes aus, in unserem Leben erfüllt sie uns eher mit zwiespältigen Gefühlen und in zunehmendem Alter oft mit Angst. Rote Karten, Eigentore, grobe Fouls, widrige Platzverhältnisse, plötzlicher verletzungsbedingter Ausfall, fehlendes Glück, ein übermächtiger Gegner, ein ungerechter Schiedsrichter, all das finden wir in den unterschiedlichsten Formen auch in unserem Leben wieder.

Wir wissen nicht, ob wir als Sieger oder Verlierer den Platz verlassen. Siegreiches Leben – gibt es das überhaupt, wenn am Ende doch nichts anderes als der Tod wartet? Der Tod, so sagt uns Gott in der Bibel, ist die Konsequenz davon, dass wir mit unserem Leben gegen sei-ne guten Regeln verstoßen.

Dass wir unser eigenes Spiel spielen, in dem Gott nichts zu sagen hat. Der Tod ist der Platzverweis: Raus aus dem Leben. Doch Gott wollte es nicht bei diesem Spielausgang belassen. Er kam in Jesus selbst auf diese Erde, um „mitzuspielen“, um unsere Schuld auf sich zu nehmen, anstelle von uns die „Rote Karte“ des Todes zu erhalten. Doch als Schuldlosen holte Gott ihn wieder zurück ins Spiel. Jesus stand wieder auf vom Tod – ein für alle Mal. Damit hat Jesus für uns in diesem Spiel des Lebens gesiegt, in dem wir selbst nie siegen können. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus! (1.Kor 15,57), jeder Mensch, der das sagen kann, der sich Jesus anvertraut, hat Teil an diesem Sieg. So wie im Spiel gegen Österreich durch den Freistoß von Michael Ballack die gesamte Mannschaft gewann, gehören wir im „Team Jesu’“ mit zu den Siegern. Der Tod hat auch in unserem Leben verloren. Auch wir werden durch Gott wieder ins Spiel gebracht. Wir werden auferstehen und in seiner Herrlichkeit ewig leben. Wir sind Sieger. Aber nicht erst im Himmel, sondern bereits hier und heute. Zwar ist es nicht so, dass im Team Jesu spielen heißt, ein Leben ohne Schwierigkeiten leben. Auch wir erleben neben all dem Schönen, was das Spiel des Lebens ausmacht, immer noch das Schwere und Mühsame, was auch dazu gehört. Aber wir spielen unser Lebensspiel mit siegesgewissem Ausgang: „Der Himmel erfüllt unser Herz“. Das heißt, ein erfülltes Leben leben, das heißt, ein Leben leben, in dem die Sehnsucht nach Leben gestillt wird.

Und im Gegensatz zur Fußball-EM ist dies kein Märchen und schon gar keins, das nur einen Sommer dauert, sondern es ist erlebbare Wirklichkeit, die eine Ewigkeit anhält. Dass in diesem Sinne auch Ihr Spiel des Lebens gelingt, das wünscht Ihnen Ihr

Jörg Weise, Prediger der

Landeskirchlichen Gemein-

schaft Bad Vilbel-Heilsberg.