Schöneck. Die Büdesheimer – Alteingesessene wie Neubürger – leben auf historischen Grund. Die verbürgte Geschichte des Ortes umfasst mindestens 1200 Jahre. „Die Menschen haben ihre Umgebung und ihr Umfeld gestaltet, geändert und den Bedürfnissen angepasst. Sie wohnen und leben in Büdesheim, sie halten zusammen und setzen sich für das Gemeinwesen ein“, erklärt und umspannt Bürgermeister Cornelia Rück in ihrem Grußwort die Existenz des Ortes über diese Zeitspanne von 1200 Jahren bis in die Gegenwart.
Erstmals erwähnt wird Büdesheim , damals noch „Butensheim“ geheißen, in einer Schenkung an die Reichsabtei Fulda in der Regierungszeit des Abtes Ratgar (802-817). Da das Schriftstück selbst kein Datum ausweist, wird das Jahr 817 als der späteste Zeitpunkt für die Schenkung zur Zeit des Abtes Ratgar angenommen.
1200 Jahre später wollen die Büdesheimer jedenfalls ihr großes Jubiläum feiern – vorbereitet von einer Gruppe von rund 30 Büdesheimern, die in kleineren Arbeitsgruppen verschiedene Aktionen und Feste geplant haben. Zum Auftakt und als Wegweiser haben sie jetzt eine schön gestaltete Festschrift vorgelegt, die eine Chronik die Geschichte von Büdesheim in Erinnerung ruft, und besonders die vielen Veranstaltungen des Jubiläumsjahres aufführt.
„Die Gemeinde hat 10.000 Euro als Budget für die Festivitäten veranschlagt“, erklärt Ludger Stüve vom Festkomitee bei der Vorstellung der Jubiläumsschrift im Alten Schloss Büdesheim. Das Geld sei allerdings noch längst nicht aufgebraucht, weil viele bisherige Projekte sich selbst refinanziert haben.
Ein Teil der Veranstaltungen nimmt Bezug auf die Geschichte des Ortes Büdesheim wie ein Vortrag der Prähistorikerin Dr. Heike Lasch am 25. März, die auf rund 7000 Jahre Siedlungsgeschichte in Büdesheimer Gemarkung blickt. „Büdesheim in alten Ansichtskarten“ (28. April) und die Nordlandreise des Büdesheimers Dr. Georg Berna (15. September) werden in Vorträgen präsentiert. Wer gut zu Fuß ist, kann an einem von Dr. Bernd Vielsmeier geleiteten Dorfrundgang am 22. April (10 und 14 Uhr) teilnehmen. Hierfür sind Anmeldungen notwendig. Eine Bonifatiuswanderung von Altenstadt über Eichen nach Büdesheim wird am 20. Mai angeboten und eine Flurbegehung mit Dr. Vielsmeier am 17. September.
Gesellige Happenings open air sind für die Sommermonate vorgesehen: Ein Bürgerfest findet am 3. Juni am Schloss statt. Die Büdesheimer sind aufgefordert, am 17. Juni zahlreich auf dem Sportplatz des FC66 zu erscheinen, um für eine Luftaufnahme die Zahl 1200 zu stellen. Das Traditionsfest „Büdesheimer Laternenfest“, das zum 66. Mal stattfinden wird, reiht sich heuer in die Jubiläumsfeierlichkeiten vom 3. bis 7. August ein. „Noch steht das Programm nicht fest und auch die Motive der Wagenbauer sind noch nicht bekannt“, bemerkt Ludger Stüve, Vorsitzender des Veranstaltervereins Laternenfest. Er hoffe aber, das der ein oder andere Wagen historisch geprägt sei.
Auch die evangelische Andreasgemeinde schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe und feiert mit einem Chorfestival am 24. Juni das Jubiläum „1200 Jahre Büdesheim“ und „500 Jahre Reformation“. Ziel war es, so Organisatorin Simone Winkelmann, 500 Sängerinnen und Sänger auf drei Bühnen auftreten zu lassen. Es haben sich aber schon 25 Chöre aus der gesamten Region mit insgesamt 600 Vokalisten angesagt, die von 14 bis 20 Uhr die Büdesheimer musikalisch unterhalten wollen und auf ein großes Publikum hoffen.
Videoteams werden die Festivitäten und Veranstaltungen übers Jahr begleiten, Fotos und Filmschnipsel zu einer Jubiläumsschau zusammenbringen, die am Ende des Jahres vorliegen soll.
Der feierliche Auftakt ins Jubiläumsjahr ist, anders als alle in der Festschrift genannten Veranstaltungen, nur für geladene Gäste: Die akademische Feier wird am Samstag, 11. März, in der SKV-Halle stattfinden. Zum Sektempfang um 18.30 Uhr spielt das Büdesheimer Blasorchester auf. Nach den Grußworten kommt der Festvortrag zur Geschichte von Büdesheim von Dr. Bernd Vielsmeier. Einem Liedvortrag des Chores „Kammertöne“ folgt ein „Beusem-Talk“ mit Alteingesessenen und „eingeplackten“ Büdesheimern.
Die Festschrift mit einer Auflage von 2500 Stück liegt in den Rathäusern und Geschäften aus.
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