Grundsätzlich bin ich begeistert, dass es eine Bürgerinitiative auf dem Heilsberg gibt, sich etwas in Sachen Beteiligung und Protest tut. Dem Protest fehlt allerdings ein alternativer Vorschlag, der sich mit der Frage befasst „Wie denn mit der gegenwärtigen Überlastung der bisherigen Zufahrtsstraßen, die in den Heilsberg hinein- und hinausführen, umgegangen werden könne“.
Ich kenne die Amiwiese, von der als Naherholungsgebiet die Rede ist, seit ihren ersten Tagen und muss gestehen, dass ich vor allem in den letzten Jahren keinen Sommernachmittag darauf verbringen möchte und auch meine Kinder, wären sie noch klein, nicht darauf spielen lassen wollte. Wohl aber scheint mir die Wiese seit mehreren Jahren ein tolles Auslaufgebiet für Hunde und deren Besitzer.
Für mich wäre die Kampagne überzeugender, wenn sie sich mit der starken Verschmutzung durch tierische Fäkalien und einen bei regen begehbaren Schotterweg für die Schulkinder und Kindergartenkinder befasst hätte.
Nun aber müssen alle bei regnerischem Wetter – auch die jetzt protestierenden Anwohner der Carl-Schurz-Siedlung – per Auto über die Straße Am Hang chauffiert werden, eine Tatsache, für die es bisher offenbar auch bei den Initiatoren der Bürgerinitiative kein öffentlich geäußertes Problembewusstsein gab. Für den Heilsberg wäre es meines Erachtens sinnvoll, mehr Bürgerbeteiligung für notwendige sozial-kulturell und verkehrsplanerische Vorhaben zu erstreiten.
Sich heute über die Amiwiese aufzuregen und polemische Gefechte gegen Bürgermeister und Magistrat zu führen, das ist unehrlich und unnötig verausgabte Energie, da das Bebauungsvorhaben für die Wiese bereits seit sehr langer Zeit vorliegt und den BewohnerInnen der Carl-Schurz-Siedlung auf jeden Fall von Anfang an bekannt war. Dennoch: Gut, dass es diese Bewegung auf dem Heilsberg gibt! Wenn es den Initiatoren jetzt auch noch gelingt, den „Ball flach zu halten“, ist das toll. Denn: Jetzt gibt es bereits eine Gegeninitiative: Für die Bebauung der Amiwiese.
Es rührt sich etwas auf dem Heilsberg! Auch der ältere Teil bewegt sich.
Ute Wannig, Bad Vilbel