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Heilsberger Open-Air-Fest – Vor 100 Jahren gab es auf der „Vilbeler Höhe“ nur ein Gebäude, das Kurhaus

Bad Vilbel. Sowohl die ganz Kleinen wie auch größere Kinder hatten am Samstagnachmittag in der Freudenberg-Anlage auf dem Heilsberg jede Menge Spaß: Während des umfangreichen kulturellen Programms zur Feier „60 Jahre Heilsberg“ veranstaltete das Kulturamt der Stadt Bad Vilbel gemeinsam mit dem Spiel- und Sportverein Heilsberg (SSV) auf der großen Wiese ein Familienfest.

Die Favoriten bei den Jüngsten waren die bunte Hüpfburg sowie das Spielmobil. Bei den etwas Älteren erfreute sich die Rollenbahn großer Nachfrage, auf der sich Nachwuchs-Schumis und mutige Rennfahrerinnen austoben konnten. Ihre Kreativität lebten die Kleinen beim Hut-Workshop mit der Künstlerin Nicole Wächtler und weiteren Angeboten der „Phantasiothek“ aus.

Zusätzlich wurden Jung und Alt durch ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm unterhalten: Geraldino, der „Zauberer zum Staunen & Lachen“, war ebenso zu Gast wie „Julius“, ein Jongleur aus Russland.

In gemütlicher Biergartenatmosphäre und bei bestem Wetter genossen die Besucher das vielfältige kulinarische Angebot und ließen sich vom „Sound Of BlasMusik“ der Berliner Band „beat’n blow“ mitreißen. Veranstalterin Annette Zindel-Strauß vom Fachbereich Kultur der Stadt Bad Vilbel freute sich über die gute Stimmung: „Ich würde mir wünschen, dass dieser wunderbare Ort bekannter wird und ab jetzt jedes Jahr für derartige Veranstaltungen genutzt wird.“

Der heutige Heilsberg bestand noch vor 100 Jahren aus nur einem einzigen Haus, dem so genannten „Kurhaus Vilbeler Höhe“. Dort waren die ersten Kurgäste Vilbels untergebracht. Mit dem Ende des Weltkriegs hatten die Flüchtlinge und Vertriebenen die Vision einer „Stadt auf dem Berge“. Mit Unterstützung der Evangelischen Kirche bauten sie ab 1946 zwölf Häuser und errichteten auf dem damaligen Exerziergelände das „Kreuz“. 1948 erhielt die Siedlung den Namen „Heilsberg“. Neben Pfarrer Otto Fricke, zur damaligen Zeit Leiter des Hilfswerks der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, war es Adolf Freudenberg, der als erster Gemeindepfarrer dieses einzigartige Projekt mit zum Erfolg führte. Die Grünfläche Am Hang 60, die Freudenberg-Anlage, wurde nach ihm benannt. (paul)