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Rot will mehr Grün – SPD wünscht nur noch 25 Grundstücke von je 650 Quadratmetern statt 61

Bad Vilbel. Erheblich mehr Grün- und Erholungsfläche als die Pläne der Stadt Bad Vilbel sieht ein Gegenvorschlag der Sozialdemokraten für die Bebauung des Areales Amiwiese auf dem Heilsberg vor. Nicht 61 Grundstücke mit einer Fläche von je 650 Quadratmetern, sondern nur noch 25 wünscht sich die oppositionelle Fraktion. Dadurch wüchse im Fall einer Neugestaltung die Grünfläche in Richtung Frankfurt auf 3,6 Hektar an – gegenüber knapp einem Hektar auf dem städtischen Plan.

Die SPD kommt mit ihren an Ort und Stelle vorgestellten Plänen weitgehend den Ideen der Bürgerinitiative „Rettet die Amiwiese“ entgegen. Die Grünplanung soll sich an die auf der angrenzenden Frankfurter Gemarkung geplante, acht Hektar große Streuobstwiese anschließen. Wie das „Vilbeler Grün“ im einzelnen gestaltet wird, wollen die Sozialdemokraten nach den Worten ihres Vorsitzenden Udo Landgrebe und des Fraktionsvorsitzenden im Stadtparlament, Hans-Ulrich Callies, den Heilsberger Bürgern überlassen. Denkbar seien großzügige Spielflächen für Kinder, vielleicht sogar ein Kletterpark.

Die Erschließungsstraße für die Bebauung möchten die Genossen gegenüber dem städtischen Vorschlag nach Nordosten in einer S-Form gestalten, so dass noch mehr Platz für die Freiflächen bleibe. Die Straße soll, so betonte Uli Callies, nur mit 30 Kilometer pro Stunde befahren werden dürfen und werde die drei großen Ausfallstraßen des Heilsbergs mit einer täglichen Belastung von heute bis zu 3000 Fahrzeugen entlasten.

Notwendige Infrastrukturmaßnahmen will die SPD keinesfalls unter den Tisch fallen lassen. Die dringend benötigte Mehrzweckhalle solle gebaut werden, wenn auch angesichts der besonderen Altersstruktur auf dem Heilsberg nur mit zwei statt mit drei Feldern.

Im Forderungskatalog darf ein eigenständiges Jugendzentrum für den Heilsberg nicht fehlen, verlange dies die SPD ja schon seit Jahrzehnten, formulierte Landgrebe. Dieses Juz wünschen sich die Sozialdemokraten großzügig mit 240 Quadratmetern Nutzfläche. Es solle ein eigenständiges Gebäude bekommen und auf keinen Fall als Mieter Unterschlupf beim SSV Heilsberg finden. Dem großen Sportverein gönnt die SPD außerdem ein neues Vereinsheim. Die etwa 100 Stellflächen des städtischen Entwurfs auf der Rückseite des Bürgerhauses will die SPD nicht antasten. Die Kosten dieser Infrastruktur beziffert Callies auf fünf Millionen Euro.

Das gesamte, etwa acht Hektar große Gelände der Amiwiese sei zu 85 Prozent in städtischem Eigentum und im Flächennutzungsplan als Baugebiet ausgewiesen, unterstrich der Fraktionsvorsitzender. Durch den Verkauf von 1,6 Hektar Bauflächen erwarte die SPD Einnahmen in der Höhe zwischen 3,5 und 4,5 Millionen Euro. Damit werde die vorgeschlagene Infrastruktur nicht vollständig finanziert. Aber, so sagte Landgrebe, die Finanzierungslücke könne die gut betuchte Stadt ohne Probleme wegstecken.

Nach den Plänen der Stadt sollen vier Hektar mit Häusern bebaut werden, wodurch weitere Flächen für die Erschließung und den Gemeinbedarf als Grünflächen wegfallen würden.

Die Frankfurter Neue Presse veranstaltet am Montag, 16. Juni, um 19 Uhr im Georg-Muth-Haus auf dem Heilsberg eine öffentliche Podiumsdiskussion zur geplanten Bebauung der Amiwiese. Einen Tag später, am Dienstag, 17. Juni, 18 Uhr, will die Stadtverordnetenversammlung laut Tagesordnung im Kultur- und Sportforum in Dortelweil einen Beschluss fassen.