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Drillinge vom Nikolaus – Laura, Luna und Chiara sind der ganze Stolz von Mama, Papa und Bruder Fabio

Bad Vilbel. Große Freude: „Normalerweise bringt der Storch die Babys, bei uns war es der Nikolaus“, berichten Nicole (38) und Ulf (39) Köster, die sich im Dortelweiler Lupinenweg über gleich dreifachen Nachwuchs freuen. Laura, Luna und Chiara heißen die drei feschen Mädels. Das Licht der Welt erblickten die drei Mädchen in der 34. Woche am 5. Mai mit Hilfe eines Ärzteteams im Frankfurter Bürgerhospital. Zusammen brachten die Drillinge bei ihrer Geburt 5120 Gramm auf die Waage. Laura ist 42 cm groß, wiegt 1885 Gramm und kommt ganz nach ihrem Papa. Ihre eineiigen Zwillingsschwestern Luna und Chiara mehr nach der Mama. Luna brachte 1645 g bei einer Größe von 40 cm auf die Waage und Schwester Chiara wog 1590 g bei 43 cm Größe. Bruder Fabio findet seine drei Schwestern einfach süß und ist stolz auf sie. Für die zierliche Mutter war die Schwangerschaft sehr anstrengend. „Wir hatten Glück. Unsere Mädchen benötigten keine Intensivbehandlung“, freuen sich die Eltern.

Am 5. Dezember 2007 teilten Ärzte dem überraschten Paar mit, dass sie nicht mit zweifachen, sondern dreifachem Kindersegen rechnen dürfen. Eins der Mädchen hatte sich bis zum 5. Dezember auf den Ultraschallbildern perfekt hinter seiner Schwester verborgen. „Dabei wollten wir doch nur ein gemeinsames Kind haben und für Fabio (8), einen Bruder oder eine Schwester“, sagt die vierfache Mutter. „Nach dem ersten Schock haben wir uns gefreut. Wir mussten uns erst einmal mit dem Gedanken an Drillinge auseinandersetzten“, fügt Vater Ulf Köster hinzu. Die Familie zog 2006 in ihr Haus. „Alle Nachbarn, Freunde und Kollegen haben mit uns gefiebert und fest beide Daumen gedrückt. Jetzt freuen sich alle mit uns, dass unsere Drillinge gesund sind. Wir haben echt Glück und tolle Nachbarn bekommen. In unserem Haus mit Garten und Blick ins Grüne haben wir auch genügend Platz für unsere vier Kinder.“

Kennengelernt haben sich die beiden Diplom-Ingenieure für Nachrichtentechnik bei ihrem Arbeitgeber der Deutschen Telekom in Frankfurt. Nicole Köster war vor 17 Jahren aus Rom nach Frankfurt gekommen und studierte an der Fachhochschule Dieburg/Darmstadt. Dort hatte bereits zuvor ihr Ehemann studiert, der aus Wettersingen in der Nähe von Breuna in Nordhessen stammt. „Wir sind eine Patchworkfamilie. Fabio heißt mit Nachnamen Opitz. Ich habe ihn mit in die Ehe gebracht. Ich bin Italienerin und katholisch, mein Mann ist Deutscher und evangelisch.“ Aus diesem Grund hat das Paar auch noch nicht entschieden, welcher Konfession die Drillinge angehören werden.

Ehrenpate der drei Mädchen ist der Hessische Ministerpräsident Roland Koch. Er rief am 31. Mai 2000 die „Ehrenpatenschaft für Mehrlinge“ ins Leben. Um Mehrlingsfamilien beim Start finanziell zu helfen, zahlt die Hessische Landesregierung ein Patengeld bis zu einer Höhe von 3080 Euro.

Eine spezielle Hilfe für Drillingseltern gebe es nicht. „Wir sind auf Hilfe angewiesen. Allein bei unserem Drillingskinderwagen handelt es sich um eine Sonderanfertigung. Wir benötigen Kleidung, Betten, Roller, Räder und alles andere immer gleich drei Mal zur selben Zeit. Benötigt wird auch ein großes Auto, in dem wir zu sechst Platz haben und alle Utensilien wie Kinderwagen und Taschen unterbringen können.“ Wichtig wäre zudem eine Familienhilfe, die irgendwie finanziert werden muss. Andere Mehrlingseltern bestätigen ihnen, dass die Mutter es allein beim besten Willen nicht schaffen kann.

Nicole Köster stillt ihre Mädchen. Pünktlich meldet eine nach der anderen Hunger an, muss gewickelt oder gebadet werden. Um den Eltern, vor allem tagsüber der Mutter, in den ersten Wochen beizustehen, reiste Oma Maria Luisa Tropea aus Sizilien an. Sie berichtet, dass es in ihrer Familie bereits zweieiige Zwillinge gegeben habe, aber noch nie Drillinge.

Dass eine Frau drei Kinder auf einen Schlag gebiert, ist schon ein Sonderfall. Deutsche Frauen bekommen statistisch betrachtet durchschnittlich 1,7 Kinder. Zu Glück und Freude über den gesunden Nachwuchs kommen auf die Eltern aber auch beträchtliche finanziell-existenzielle Sorgen dazu.