Mit seiner GrammophonLesung „’Ich küsse Ihre Hand, Madame!’ – Jüdische Künstler auf Schellackplatten“ gastiert der Schauspieler, Chansonsänger und Regisseur Jo van Nelsen am Donnerstag, 13. Oktober, 20 Uhr in der Stadtbibliothek am Nidda-Platz.
Bad Vilbel. Mit seinen Grammophon-Lesungen hat Jo van Nelsen ein neues Bühnenformat kreiert. Selten dargebotene Texte und Sujets werden dem Vergessen entrissen; der Soundtrack dazu kommt direkt vom Grammophon – originaler geht’s nicht. Mit einem Tucholsky-Abend, der „Schlangendame“ und mit „Lametta-Gans und Siegerkranz“ hat Jo van Nelsen in Bad Vilbels Alter Mühle bereits den Saal gefüllt und lässt nun in der Stadtbibliothek wieder längst vergangene Stimmen erklingen.
“Ich küsse Ihre Hand, Madame“ entstand begleitend zur Reihe „Frankfurt liest ein Buch 2016“, die David Seuthes Roman „Frankfurt verboten“ um eine jüdische Pianistin in der Nazizeit in den Mittelpunkt stellte, sowie zur Ausstellung des Frankfurter Museums für Kommunikation „Jukebox Jewkbox! – Ein jüdisches Jahrhundert auf Schellack und Vinyl“.
Der Sänger Richard Tauber, der Dirigent Julius Prüwer, der Pianist Erik Then-Bergh – sie alle sind eng verbunden mit Frankfurt und seinem regen Musikleben vor 1933, das in Seuthes Roman eindrücklich geschildert wird. Über ihre Biografien und die vieler anderer jüdischer Künstler wird Jo van Nelsen erzählen und immer wieder die Kurbel seines roten Koffergrammophons drehen. Neben Stars aus dem Bereich der klassischen Musik, werden auch Künstler des jungen Jazz wie Sophie Tucker und George Gershwin von Schellackplatten zu hören sein. (hir)
Der Eintritt zu der vom Lions Club geförderten Lesung in Bad Vilbel kostet 12 Euro, ermäßigt 8 Euro. Tickets gibt’s im Kartenbüro, Klaus-Havenstein-Weg 1 und im Lottoladen Hildebrand 2 im Marktplatzzentrum.