Bad Vilbel. Der Geschäftsführer der Stadtwerke, Klaus Minkel, und Massenheims Ortsvorsteher Jockel Schatz besuchten die neu angesiedelte Umwelt-Technik-Süd GmbH (UTS). Es handelt sich dabei um einen „ausgewiesenen Spezialisten für Biogas-Anlagen“, der insofern einen enormen Erfahrungsvorsprung hat, weil er mit seinen Leistungen an 2000 Biogasanlagen beteiligt ist. „Das erreicht sonst niemand“, ist Minkel beeindruckt.
Biogas-Anlagen, die Energie aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugen, „haben gegenüber den unsäglichen Windrädern und der extrem überteuerten Photovoltaik den Vorteil, dass sie kontinuierlich Strom und Wärme produzieren, nicht in völlig unberechenbaren Stückelungen, je nachdem wo und wie gerade der Wind weht oder die Sonne scheint“, erklärt der Stadtwerkechef. Auch seien Biogas-Anlagen „für die Landwirtschaft wesentlich wertvoller, weil die Wertschöpfung für die Landwirtschaft ungleich höher ist als bei Windrädern und Photovoltaik, an denen nur wenige das große Geld auf Kosten der Allgemeinheit verdienen.“ Das Leistungsspektrum von UTS umfasse kostenlose Kundenberatung, Wirtschaftlichkeitsberechnungen, Kostenermittlung, Energiebilanzen, Erwirkung des Baurechts, auch Hilfestellung bei der Förderung, ferner Planung, Ausschreibung und Lieferung, sogar den schlüsselfertigen Bau und die Begleitung des Betriebs, merkt Minkel an. „Gerade der letzte Punkt ist wichtig, weil davon der wirtschaftliche Erfolg in der Praxis abhängt“, ergänzt Geschäftsführer R. Pal.
Klaus Minkel und Jockel Schatz zeigten sich sehr erfreut über den Zuwachs an Umweltkompetenz in Bad Vilbel und in der Wetterau. Minkel empfahl, dass besonders Biogas-Anlagen und Gartenbaubetriebe zusammengeführt werden sollten, um auf diese Weise die Wirtschaftlichkeit der Anlagen zu erhöhen. Es gebe bei der Abwärmenutzung nämlich zwei Cent zusätzliche Förderung. Außerdem gäbe es „sozusagen als Abfallprodukt Wärme für den Gartenbau“. Dieses Thema sei gerade „für den deutschen Gartenbau seit Jahrzehnten von existenzieller Bedeutung, weil die Holländer nämlich durch einen politischen Preis beim Erdgas den Markt mit Tomaten und Gurken aufgerollt haben, während die deutschen Gartenbauer nicht mithalten konnten“. Mit den Biogas-Anlagen könnte aber unser Gartenbau auch den Holländern wieder Paroli bieten. Das brächte Arbeitsplätze nach Deutschland, erklärt Minkel. Natürlich könnte eine Biogasanlage auch für das Kombibad der Stadt Bad Vilbel „von größtem Interesse“ sein, kommentierte der Stadtwerkegeschäftsführer. (sam)