Ihren Bauantrag für den Quellenpark Bad Vilbel zurückgezogen hat die Möbelkette Segmüller beim Wetteraukreis. Dennoch aber sei die Sache noch nicht vom Tisch, wie versichert wird.
Bad Vilbel. Für einige Verwirrung sorgt der Wetterauer Landrat Joachim Arnold (SPD) kürzlich bei seinem Besuch in Massenheim: Denn mit seiner Information, dass die Möbelhaus-Kette Segmüller seinen Bauantrag bereits vor Monaten zurückgezogen hatte, erweckte er den Eindruck, das Vorhaben des Unternehmens, eine große Filiale auf rund 45 000 Quadratmetern im Bad Vilbeler Quellenpark zu bauen, sei vom Tisch.
Nichts ist vom Tisch
Dementsprechend überrascht reagiert dann auch Stadtsprecher Yannick Schwander auf eine entsprechende Anfrage. „Uns ist nicht bekannt, dass das Unternehmen seine Pläne auf Eis gelegt hat. Wir haben vereinbart, alle weiteren Schritte gemeinsam zu gehen“, schildert er. Weitere Auskunft gibt CDU-Stadtrat und Stadtwerke-Betriebsleiter Klaus Minkel: „Es ist richtig, dass Segmüller den Bauantrag beim Kreis zurückgezogen hat. Das aber ist nur geschehen, um Kosten zu sparen.“ Denn – so erklärt Minkel – das Bauamt des Kreises müsste den Antrag in dieser Form zurückweisen und auf die aktuelle Rechtsprechung verweisen.
Denn nach dem jüngsten Urteil des Hessischen Verwaltungsgerichtshofes in Kassel vom 15. September vergangenen Jahres wird es Segmüller nicht gestattet, mehr als 800 Quadratmeter für sogenanntes innenstadtrelevantes Sortiment wie Geschirr, Lampen, Babyartikel oder Heimtextilien auszuweisen. Vorgesehen hatte das Möbelhaus allerdings eine Fläche von 3900 Quadratmetern. Insgesamt 500 Jobs sollen durch die Ansiedlung in Bad Vilbel entstehen.
In erster Instanz beim Verwaltungsgericht Gießen hatten Segmüller und die Stadt, die in dieser Sache gemeinsam vorgehen, noch gewonnen. Doch die Regionalversammlung Südhessen ging als Gegner des Vorhabens in Berufung und gewann. Nun geht es darum, ob die nächste Instanz angerufen wird. Von der Presseabteilung des Unternehmens heißt es kurz und knapp, dass „wir den Standort in Bad Vilbel nach wie vor für geeignet und sehr attraktiv“ halten. Wie Minkel betont, sei die Sache noch nicht vom Tisch. „Weiterhin hält Segmüller die Option auf das Grundstück. Und wir als Stadt stehen weiterhin hinter dem Unternehmen.“ (kop)