Bad Vilbel. Zu ihrem Jahreskonzert hatten die Gitarren- und Harfenschüler der Musikschule in die Alte Mühle geladen. Mit mehr als 200 Schülern in Karben und Vilbel zählt die Gitarre zu einem der beliebtesten Instrumente, dessen große Bandbreite im Konzert zur Geltung kam.
In Anlehnung an den Roman „Eine Geschichte der Welt in neun Gitarren“ von Èrik Orsenna, wurde eine kleine Kultur- und Zeitgeschichte des facettenreichen Zupfinstruments erzählt. Moderiert wurde diese von Fachbereichsleiter Alexandors Roussos. Wehmütige Saiten stimmte Iris Niessen auf ihrer Flamenco-Gitarre an und gemeinsam mit ihrem Lehrer weckten Partrick Wolf, Burak Uelger und Patrick Zottmann barocke Töne. Mit „Fünf Tänzen für vier Gitarren“ interpretierten sie die weltlichen Tänze des Kirchenkomponisten Michael Praetorius. Zu den Verwandten der Gitarre zählt auch die Laute. Deren Klangfarbe brachte Vanessa Gräf als einzige Lautenschülerin der Musikschule in das Konzert ein.
Einen ebenfalls wohlklingenden Kontrast zur Gitarre setzten Sofia Redeker mit der Harfe. Ihr Können auf der Harfe stellte auch Laura-Kim Do-Dinh unter Beweis. Simon Ehrler führte mit einer „Mazurka“ in die von Francisco Tárrega begründete neue spanische Gitarrenschule ein und überzeugte auch im Duo an der Seite von Lucas Fülling. Im Dialog von Gitarren und Spieler weckten sie die „Unruhe“ von Johann Kaspar Mertz, bevor Lucas Fülling solo ein heißes „Fuoco“ entfachte. In Harmonie von Singstimme und Gitarre zeigte Tobias Schulz mit „Blackbird“ von den Beatles eine weitere Facette des Instruments. Jazzig präsentierte Branislav Ratkovi seine E-Gitarre, während in Formation die Gitarrenensembles zusammenfanden, um spanische Atmosphäre zu zaubern. Dima Ghouse und Timo Vossberg setzten mit Lehrer Uli Stüting einen Schlusspunkt, der Akustik- und E-Gitarre vereinte.