Was bedeutet die Übernahme der Kelterei Höhl für den Rapp’s-Standort in Karben?
KLAUS-DIETER KNEIP: Das bedeutet eine Stärkung und eine absolute Sicherung des Standortes. Mit der Integration von Abfüllung und Logistik der Firma Höhl schon vor zwei Jahren haben wir eine zweischichtige Auslastung erreicht. Das brauchen wir auch, um dauerhaft überleben zu können. Denn der Fruchtsaftmarkt wächst ja nicht. Aber andere verlieren dabei viel mehr als wir.
Wird nach der Fusion noch mehr Produktion von Hochstadt nach Karben verlegt?
KNEIP: Nein. Kelterei und Kaltvergärung bleiben in Hochstadt – also die Apfelweinherstellung. Geschmack und Marke bleiben damit unverändert. Das ist doch eine Selbstverständlichkeit, um die Marke zu erhalten. Da muss man glaubhaft bleiben. Das gilt für Höhl wie auch für Rapp’s.
Warum wollen Sie dann das Betriebsgelände in Karben erweitern?
KNEIP: Wir haben hier nicht genug Lagerfläche. Deshalb sind wir dabei, einen B-Plan aufstellen zu lassen. Das resultiert aber noch aus der Zeit der Übernahme der Abfüllung und Logistik von Höhl. Derzeit nutzen wir in Hochstadt noch eine 2000-Quadratmeter-Halle als Fertigwarenlager. Die unnötigen 750 Lkw-Fahrten pro Jahr dorthin wollen wir uns, allen Karbenern und Hochstädtern gerne ersparen.
Sichert die Fusion auch die Arbeitsplätze in Karben?
KNEIP: Ja, absolut. Zusammen mit einigen ehemaligen Höhl-Mitarbeitern haben wir nun 65 Beschäftigte. Wenn wir Höhl nicht bekommen hätten, hätten wir in Karben Arbeitsplätze abbauen müssen.
Klaus-Dieter Kneip ist Geschäftsführer der Kelterei Rapp’s in Karben. Die Hassia-Tochterfirma aus Bad Vilbel hat zum Jahresanfang die Hochstädter Traditionskelterei Höhl übernommen. (den)