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Zwei Tage lang Jazztival – Eintritt frei zum Open-Air-Event mit sieben Bands

Bad Vilbel. An den beiden Pfingstfeiertagen bestimmt das Jazztival vor dem Kurhaus das musikalische Programm des Quellenfestes. Am Sonntag, 11. Mai, eröffnet um 11 Uhr die Jugend-Big-Band der Musikschule mit ihrem Leiter Bernd Stoll mit Swing den Reigen der Live-Auftritte. Von 11.30 Uhr bis 13 Uhr präsentiert dann mit Stoll/Höfler/Gulino ein Trio erfahrener Jazz-Profis mit ihrem „Monk Projekt“ die eigenwilligen Kompositionen der Bebop-Legende Thelonious Monk. Mit Tenorsaxophon, Kontrabass und Schlagzeug bringen sie Monks Stärken zum Ausdruck. Anspruchsvoll und komplex gespielt, wirken die Stücke dennoch eingängig wie Kinderlieder oder Folk, wird das Repertoire in der Ankündigung spannend erläutert. Ab 13.30 Uhr gehört die Bühne für zwei Stunden dem Juliano Rossi-Trio, das im Big-Band-Sound auf beinahe rockige Art mit einem Swing-Repertoire begeistern wird. Es wird gelacht, mitgesungen, geswingt, getanzt und bei den Balladen überzieht so manchen Zuschauer eine Gänsehaut, wird versprochen.

Boogie Woogie, Blues, Ragtime ist ab 16 Uhr angesagt, wenn mit Thomas Gerdiken „the Prince of New Orleanspiano“ loslegt. Gerdiken ist in der 1. Liga der bundesdeutschen Jazz- und Bluesszene angekommen. Er spielt wunderschön schwarzen Soul, zelebriert einen filigranen Ragtime und zaubert einen lässig einherschlendernden Blues. Seine Kreationen aus eigener Feder artikulieren sich weit jenseits mechanischer Muster. Standards von Fats Domino, Fats Waller, Nat King Cole, Nina Simone, Ray Charles bis zu Sting präsentiert Gerdiken auf eine erfrischende, persönliche Art. Einer, der sein Publikum um den vergnüglichen Boogie-Woogie-Finger zu wickeln weiß, versichern die Veranstalter vom Kulturamt.

Mit Swing hat es begonnen und mit Swing klingt das musikalische Programm am Sonntag beim Jazztival auch aus: Ab 19 Uhr begeistern Heye Villechner’s Bavarian Jazzband und die kanadische Jazz-Sängerin Nina Michelle mit dem alten klassischen New Orleans Hot Jazz der 20er und 30er Jahre. Die leidenschaftlichen Musiker treten nur circa fünfmal pro Jahr bei ausgewählten Veranstaltungen auf.

Seine Fortsetzung findet das Jazztival am Pfingstmontag (12. Mai) ab 11 Uhr mit dem Trio „e la luna?“. Die florentinische Sängerin Eva Spang hat sich mit viel Liebe und großer Musikalität, aber auch mit Humor der „canzoni italiane“, vor allem von Luigi Tenco, Gino Paoli und Paolo Conte angenommen. Die Instrumentalisten Martin Klenk und Holger Schliestedt schaffen durch ihre bisweilen unkonventionelle Spielweise einen jazzig-kammermusikalischen Rahmen.

Der Schlusspunkt des diesjährigen Jazztivals ist dann ab 13.30 Uhr dem „Helmut Eisel Quintett“ vorbehalten. Unter der Überschrift „Klezmer at the Cottenclub“ sind beispielsweise Stücke von Cab Calloway und Duke Ellington zu hören, vermischt mit Klezmer-Standards und eigenen Kompositionen. „Wer den St. Louis Blues wie einen Tango beginnt, dezent in Oldtime-Jazz überführt und am Ende doch noch den Blues hat, der darf auch im altehrwürdigen Cotton Club eine scharfe Klarinettenlippe führen“, wird das mitreißende Repertoire beschrieben. (hir)