Michael Flachsel ist einer von vielen Spielern des SSV Heilsberg, denen der verstorbene Manfred Zander nicht nur im sportlichen Bereich ein großes Vorbild war. Wir drucken hier Auszüge aus seinem Facebook-Eintrag „Mein Dank an Manfred Zander“:
Ende der Spielzeit
Die Spielzeit von Manfred ist nun abgelaufen und ich möchte hier in diesem Forum, mich bei ihm bedanken und mich mit Euch erinnern.
Manfred Zander war/ist der SSV-Heilsberg. Als ich 1974 mit meinem Klassenkamerad und Freund Rudi Kraus, mit dem ich immer in Gummistiefeln auf dem kleinen Spielplatz kickte, in das Vereinsheim des SSV mitgenommen wurde, um mich anzumelden, saß er da in einer gelben Regenjacke und lächelte freundlich: „Und wat is Meneckes?“ war seine Frage und Rudi der bei ihm spielte sagte, „das ist mein Freund der Michael und der will hier auch kicken“. So begann meine Zeit mit Manfred Zander oder halt dem SSV Heilsberg.
Neben dem Sportlichen war er für mich aber auch ein außergewöhnlicher Mensch. Höflich, korrekt, engagiert, freundlich, bescheiden und klug. Er ist immer auf Menschen freundlich zugegangen und konnte sie für seinen SSV gewinnen. So waren um Manfred Zander herum, über die Jahre viele feine und selbstlose Menschen, die Zeit und Geld für uns Kinder und Jugendliche in unserem Verein gerne gegeben haben. Ob als Sponsor, ob als Platzwart, ob als Kassenwart, ob als Vorsitzender, Trainer usw.
„Bonella Manni“
Sein ordentlich nach hinten gezogener Scheitel, wodurch er von uns Spitzbuben den Namen Bonella Manni verpasst bekam, war seine Marke. Ihn interessierte nicht, woher jemand kam oder wie man aussah. Wie viele Kinder haben bei ihm wohl Hausaufgaben- und Nachhilfe bekommen? Wie viele Mütter und Väter wurden Trainer und Co-Trainer? Wie vielen Jungs wie mir hat er Mut und Selbstvertrauen gegeben? Bei wie vielen Eltern saß er wohl (so wie bei meiner Mutter) und überredete sie, das Fußballverbot wieder aufzuheben?
Ich sehe ihn immer noch über die Ami-Wiese mit seiner Tasche laufen. Erinnere mich an unsere Fußball-Fahrten mit Lagerfeuer im Vogelsberg und später dann in Berlin, Bonn und Hannover und im „Trainingslager“ in der Schweiz. Die Turniere, die Auswärtsfahrten, die Weihnachtsfeiern und so vieles mehr. Seine Presseberichte immer in tadellosem Deutsch. Er war ein unglaublicher Mensch und ich bin dankbar, dass ich zum einen bei ihm spielen und zum anderen mit ihm ein paar Jahre Jugendmannschaften betreuen durfte und dann später auch in der Fußball Seniorenabteilung als Betreuer tätig war.
Nie habe ich ihn klagen gehört, obwohl er im Leben nicht auf Rosen gebettet war. Nie habe ich ihn gegen Gegner hetzen gehört oder schlecht reden. Ein wahrer Sportsmann und Gentleman Er war jemand, der auf Menschen zugehen konnte. Und dem man schlecht etwas abschlagen konnte, ob es mit zum Spiel zu fahren war, eine Mannschaft zu trainieren oder ihn nach Hause in der Nacht zu fahren, weil der letzte Bus schon weg war. Meist aber bat er nicht für sich, sondern für die Jugend und den SSV Heilsberg
Ich bin froh, dass er über viele Jahre von vielen Vereinsmitgliedern und vom Vorstand Unterstützung und Respekt für seine Arbeit erhalten hat und nie fallen gelassen wurde. Viele haben ihm wunderschöne Kindheits- und Jugenderinnerungen zu verdanken, und ich weiß, ich bin nur einer von vielen. Ich erhebe mein Glas auf Dich, Manfred (vielleicht ein Cuba?).