Mit einem fulminanten Abschlussfest endete am Freitag der Kinderplanet.
Karben. Zehn Minuten vor dem offiziellen Beginn reicht die Besucherschlange schon bis um die Ecke am Selzerbrunnenhof-Parkplatz vorbei. Unzählige Eltern und Großeltern, Geschwister, Bekannte und Kinder warten, um das Finale des Karbener Kinderplaneten mitzuerleben. Um 13.30 Uhr strömen die Besuchermassen durch das Tor des Selzerbrunnenhofs, wo schon die 385 Teilnehmer-Kinder mit ihren Betreuern warten.
„Hier war die vergangenen zwei Wochen ordentlich Wirbel“, resümiert Hausmeister Alexander Müller schmunzelnd. Zum vierten Mal hilft er beim Kinderplanet mit, bei dem die Kinder unter dem Motto die „Tribute von Karbania“ in die Welt von Asterix und Obelix entführt worden sind. Damit gehört er wie viele zu den alten Hasen des Teams, das von Michael Langenbach und seinen Kollegen vom Jugendkulturzentrum als Teil des Fachbereichs Soziales der Stadt Karben geleitet wird. Im Hof führen schon viele der Kinder ihre Eltern herum, zeigen aufgeregt, was sie so alles gebastelt, gepflanzt, gebaut und gesungen haben. „Ich habe mit meinem Volksstamm, den Druiden, ein eigenes Lied geschrieben“, erklärt Dynara, im echten Leben unter dem Namen Carolin Fassbender bekannt.
Wie die zwei anderen Stämme der Krieger und dem Dorf Yggtralix haben sie und ihre Helfer mit ihren Kindergruppen, aufgeteilt in drei farblich markierte Altersgruppen pro Volk, ein eigenes Lager gebaut und geschmückt. Natürlich durfte auch das Zaubertränke-Brauen bei echten Druiden nicht fehlen, merkt Fassbender an. Mit einem ebensolchen hat sie bei der großen Abschluss-Show die römische Kaiserin Aurora beeindruckt, wo alle Helfer mit den Kindern für die Eltern und Besucher ihre Spielgeschichte zum großen Abschluss bringen. Besagte Kaiserin hatte den gallischen Stämmen von Karbania bei ihrem Ehrenwort versprochen, die nach Freiheit strebenden Karbanier für die Gegenleistung von insgesamt neun magischen Artefakten vom römischen Steuerjoch zu befreien. In einer großen Schnitzeljagd hatten die Kinder diese Geschenke suchen müssen.
Hinter dem kleinen Platz rechts neben der großen Wiese, wo die Kinder tagsüber mit Putengyros, Fischfilet und vegetarischen Soja-Menüs, gesponsert vom Berufsbildungswerk, verköstigt wurden, bietet Tobias Ludig, langjähriger Sozialarbeiter am Jukuz, gerade seine Fachkompetenz als Schaukelhilfe an. Zwischen mehreren Holzhütten, die die Kinder mit ihren Betreuern gebaut haben, schwirren die jungen Besucher freudig rufend hin und her.
Nach der musikalisch untermalten Abschluss-Show, bei der alle Stämme die Gunst der Kaiserin erfolgreich erringen und sich ihre Freiheit unter dem tosenden Applaus der Besucher verdienen, hilft das Kinderplanet-Team mit Warnwesten beim Busdienst. Damit sowohl beim An- und Abtransport der Kinder und Besucher an der unübersichtlichen S-Kurve der Brunnenstraße nichts passiert, werden sie seit zwei Jahren von der Karbener Polizei unterstützt – in diesem Jahr mit Geschwindigkeitsmessgeräten. „Allein am Freitag wurden 60 Fahrer geblitzt“, berichtet Fachbereichsleiterin Susanne Schubert.