Karben. Das Thema Barrierefreiheit lässt die Kommunen nicht zur Ruhe kommen. Gerade Karben ist mit zwei Seniorenheimen in der Stadt gefordert, denn sowohl der Zugang zum Karbener Bahnhof, als auch einige Straßen sind für Menschen mit eingeschränkter Mobilität kaum begehbar.
Gut zu befahren ist der Straßenbelag in der Westerwaldstraße in Kloppenheim, darüber sind sich die Anwesenden einig. Klaus von Treichel, Vorstandsvorsitzender von „Hand und Herz“, der Karbener Nachbarschaftshilfe, und einige betroffene Senioren mit Rollstühlen und Rollatoren wollten am Mittwochmorgen den Bodenbelag in der Westerwaldstraße unter die Lupe nehmen. Hintergrund der Aktion ist der Umbau der Lohgasse, der im Herbst dieses Jahres ansteht. „Das ist der Bodenbelag, den die Stadt auch dort favorisiert“, so von Treichel. Die Lohgasse verläuft direkt vor dem Johanniter-Stift.
„Man kann auf jeden Fall gut darüber fahren“, findet Dieter Gruhl, einer der Tester. Tatsache ist, dass die Senioren ihr Heim zwar sehr schätzen, doch die Lage allen Bewohnern zu schaffen macht. Die Bushaltestellen seien schwer zugänglich, berichten sie, außerdem müsse man bei nötigen Einkäufen im nahe gelegenen Markt eine Steigung überwinden, die für viele der Bewohner kaum zu schaffen sei.
„Wir würden uns da von der Stadt doch wünschen, dass man uns etwas mehr entgegenkommt, es sind wirklich zahlreiche kleine und große Probleme, die unseren Bewohnern zu schaffen machen“, bedauert Katrin Staeger vom Johanniter-Stift. Johanna Bäumel, Bewohnerin des Heims, kennt weitere Probleme: „Gerade in der Rendeler Straße parken die Autos so weit auf dem Gehweg, dass man mit Rollstuhl oder Rollator nicht an ihnen vorbeikommt.“ Großes Manko auch am Bahnhof: Der mittlere Bahnsteig ist nur über eine steile Treppe zu erreichen, was für Senioren, die auf ihren Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind, nicht zu schaffen ist. (nma)