Die Grünen haben die Initiative ergriffen und den kommunalen Klimaschutz zum Thema der Stadtpolitik gemacht. „Angesichts der jüngsten Wetterereignisse lassen sich die Auswirkungen des Klimawandels auch für Bad Vilbel nicht leugnen, erklärt Clemens Breest, Vorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen.
Bad Vilbel. Gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Einsatzkräften der Feuerwehr sei es „nicht länger zu verantworten, das Thema Klimaschutz unberücksichtigt zu lassen.“, so Breest, Sprecher für Energie und Klimaschutz der Grünen-Fraktion im Stadtparlament. Mit einer Einstiegsberatung zum kommunalen Klimaschutz soll der Magistrat eine valide Grundlage und Übersicht für lokalspezifische Maßnahmen erhalten. Die Maßnahmenpalette könne von Beratungsangebote zur Energieeinsparung bis hin zu einem Klimaanpassungskonzept zur wetterbedingten Gefahrenabwehr reichen.
Der Umweltausschuss des Hessischen Städtetages empfiehlt den Kommunen, „eine gesamtstädti-sche Strategie zur Anpassung an den Klimawandel aufzustellen und umzusetzen.“ Inzwischen haben sich bereits sehr viele Kommunen dieses Themas angenommen. So haben sich beispielsweise die Nachbarstädte Bad Vilbels vor Jahren in der Charta „100 Kommunen für den Klimaschutz“ zu entsprechenden Maßnahmen verpflichtet, betont Breest. Das Bundesumweltministerium biete im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative mit der Beratung einen systematischen Einstieg in dieses Politikfeld an. Die Stadt würde demnach einen Beratungsauftrag formulieren und einen externen Dienstleister damit betrauen. Dieser würde zusammen mit Magistrat und Verwaltung mögliche Handlungsoptionen identifizieren, erläutert Breest die Vorgehensweise. Am Ende stünde ein auf Bad Vilbel abgestimmter, unverbindlicher Maßnahmenkatalog. „Die Kosten für solch eine Beratung werden zu 65 Prozent aus Bundesmitteln übernommen. Die Stadt kann im Anschluss auf dieser Grundlage entscheiden, wie sie weiter verfahren möchte“, so Breest. Viele der Klimaschutz-Maßnahmen würden derzeit noch von Bund und Land umfangreich gefördert. Dies spreche für „eine möglichst schnelle Realisierung solcher Maßnahmen“, denn letztendlich könnten so nicht nur Treibhausgase gezielt reduziert werden, sondern auch im erheblichen Umfang die bisherigen Energiekosten der Stadt. Breest verdeutlicht: „Kommunaler Klimaschutz dient nicht nur zur Verbesserung des Stadtklimas und der Klimaanpassung, sondern mittelfristig auch dem Finanzhaushalt der Stadt. Einen solchen Antrag abzulehnen, hieße letztendlich nicht nur Energie, sondern auch Geld zum Fenster hinauszuwerfen“ (sam)