Karben. Karbens Stadtteil Petterweil hatte am Mittwoch der Vorwoche den wohl längsten Verkehrsstau seiner Geschichte erlebt. Dieser war offenbar die schwerste Störung, nachdem die Bundesstraße B3 in Karben seit Dienstagabend in Fahrtrichtung Frankfurt wegen Bauarbeiten für zwei Monate gesperrt wurde.
„Zum Höhepunkt der Rush-hour gegen 7.30 Uhr war am meisten los“, erläutert Uwe Axtmann, Chef der Karbener Stadtpolizei. Seit sechs Uhr früh waren er und seine Kollegen im Einsatz, um den Verkehr auf der Umleitung zu überwachen. Wer auf der Wetterauer Hauptpendlerstrecke nach Süden fährt, muss bis Mitte August ab dem Berufsbildungswerk über Petterweil und die Homburger Chaussee zurück zur B3 ausweichen.
Im Maximum habe der Rückstau von der Kreuzung mit der Alten Heerstraße die gesamte Sauerbornstraße bis zurück zum Ortseingang gereicht. „Aber der Verkehr floss, wenn auch langsam“, sagt Axtmann. Das habe die Fahrer davon abgehalten, sich Schleichwege zu suchen. Jene Kreuzung sowie außerorts die Kreuzung am Eckhardsgraben sind extra mit Ampeln versehen worden. „Das klappt auch gut, der Verkehr läuft“, so Axtmann.
Aus Richtung Rodheim habe es in Petterweil nur kurze Rückstaus gegeben. An der Kreuzung außerorts laufe der Verkehr ohne Probleme. Dennoch besprachen die Verantwortlichen am Mittwochmittag Verbesserungen der Ampelphasen, damit der B3-Verkehr noch flüssiger die Umleitung passieren kann.
Definitiv keinen Sinn mache eine Umfahrung via Okarben, findet Axtmann. „Trotz des Umwegs über Petterweil kommt man über die Umleitung schneller nach Karben.“
Dass sich viele Autofahrer zunächst orientieren müssten, sei normal. Das nennt der Stadtpolizeichef „die Chaos-Phase“. Deshalb fließe der Verkehr zu Beginn einer neuen Führung zunächst langsam. Das gebe sich aber nach wenigen Tagen. Probleme bereitet manchen Fahrern, die Sperrung der B3 am Abzweig Petterweil zu erkennen.
Immer wieder fahren Autos hier verbotenerweise geradeaus, obwohl die B3 zwischen Kloppenheim und dem Abzweig Petterweil nun Einbahnstraße in Richtung Friedberg ist. Mit zusätzlicher Beschilderung solle die Lage noch deutlicher werden, kündigt Uwe Axtmann an. Das gilt auch für die „Notzufahrt“ zum Rewe-Center, die im Baustellenbereich plötzlich von der B3 abzweigt. „Da fehlt ein Hinweisschild auf den Verbrauchermarkt.“ Rewe-Center (der ehemalige Toom) und Berufsbildungswerk sind nur aus Richtung Kloppenheim erreichbar.
Richtung Friedberg dagegen läuft der Verkehr im Baustellenbereich erfreulich flüssig. Statt einer bietet die B3 dort nun zwei Fahrspuren, wobei am Ende der Baustelle eine zur Linksabbiegerspur nach Petterweil wird. Bis Mitte August wird die B3 um mehrere Fahrspuren verbreitert.
Die Kreuzung am Berufsbildungswerk wird umgebaut und die neue Nordumgehung dort an die B3 angeschlossen. Im November soll die Nordumgehung eröffnet werden. Betroffen von der Sperrung sind auch die Buslinien. (den)