Das 120-Millionen-Euro-Projekt Kombibad in Bad Vilbel wird wohl doch nicht rund um Weihnachten 2017 eröffnen können. Es zeichnen sich Verzögerungen ab, die nicht von den Bauherren herrühren. Die Bürokratie fordert mal wieder Tribut.
Bad Vilbel. „Der Baubeginn und damit auch die Eröffnung werden sich wohl verzögern, wie lange, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau sagen“, schildert Stadtrat und Stadtwerke-Betriebsleiter Klaus Minkel (CDU).
Der Grund: Das Kreisbauamt Wetterau, das für diese Genehmigung des Vorhabens zuständig ist, hat Nachbesserungen gefordert. Vor allem ein Punkt dürfte dem Investor Josef Wund (zu 58 Prozent am Objekt beteiligt) und den Stadtwerken (42 Prozent) Kopfschmerzen bereiten, denn dabei geht es um jene Auflagen, die Menschen mit Behinderungen betreffen.
„Es ist das erste Mal, dass uns solche Auflagen bereits in der Genehmigungsphase für ein Bauwerk erreichen“, ist Minkel von dieser Entwicklung überrascht. Üblicherweise würden derartige Nachbesserungen nach einem bundesweiten Standard erst in der eigentlichen Bauphase gefordert. Doch geht es nicht allein um Becken-Zugänge für Rollstuhlfahrer. Sondern auch darum, dass Seh- und Hörgeschädigte das Bad ohne Barrieren genießen können. „Ersteres war für uns immer beherrschbar, doch für die neuen Anforderungen gibt es kaum Fachleute“, sagt Minkel weiter. Jetzt habe man welche gefunden, um die geforderten Änderungen einzufügen. Die Ergebnisse sollen dann erneut dem Kreisbauamt zur Genehmigung vorgelegt werden. Auch der Behindertenbeauftragten Bad Vilbels, Hans-Joachim Prassel, soll eingebunden werden, „aber erst, wenn wir selbst eine Vorstellung von nötigen Änderungen gewonnen haben“, erläutert Minkel. Bereits vor einigen Monaten hatte das Kreisbauamt Mängel am Brandschutzkonzept festgestellt. (kop)