Der größte Verein der Wetterau hatte in seiner Jahreshauptversammlung einiges zu besprechen. Denn es geht nicht nur darum, den Ansprüchen der Mitglieder etwa mit einem größeren Vorstand gerecht werden zu können. Sondern auch darum, immer am Ball – dem Trend neuer Sportarten – zu bleiben. Viele Sportarten bietet der Verein an, doch das Angebot wird schließlich immer größer.
Bad Vilbel. 55 stimmberechtigte Mitglieder sind bei der Mitgliederversammlung anwesend, auch der zwölfköpfige Vorstand ist mit von der Partie. Der Vereinsvorsitzende Stefan Kött eröffnet den Abend nach einer kurzen Begrüßung mit seinem Bericht: „Der SV Fun-Ball Dortelweil blickt erneut auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück, sowohl, was die sportliche Entwicklung, als auch die allgemeine Vereinsentwicklung angeht“, sagt er.
Der im Jahr 1996 gegründete Verein habe zum Stichtag am 31. Dezember 2015 insgesamt 3920 Mitglieder gehabt, das seien 91 Mitglieder weniger als im Jahr zuvor. Ihnen stehen in insgesamt 18 Abteilungen weit über 60 Sportangebote zur Verfügung. „Dass wir jetzt erstmals überhaupt über einen Rückgang der Mitglieder – wenn auch nur ganz leicht – berichten müssen, hat unterschiedliche Gründe“, fährt Kött fort. Einer davon sei, dass Jugendliche mit Vollendung des 21. Lebensjahres aus der Familienmitgliedschaft fielen und anschließend meist ausbildungs- oder wohnortsbedingt aus dem Verein austräten und junge Familienmitglieder nicht in gleichem Maße nachkämen.
Der Verein sei weiterhin in verschiedenen Kooperationen tätig: „Im Zeitalter einer sich verändernden Schullandschaft und immer schwererer Rahmenbedingungen im traditionellen Vereinssport für Kinder und Jugendliche sind wir Kooperationen mit Schulen und Kindergärten eingegangen, um sportliche Bewegung unter die Kinder zu bringen“, berichtet der Vorsitzende. Weiterhin arbeite man eng mit allen städtischen Kitas in Dortelweil und der Kita Löwenburg in Gronau zusammen. „Wir sind außerdem Träger des Ganztagsangebots der Regenbogenschule“, so der Vorsitzende. Auch Senioren seien eine Zielgruppe, die der Verein berücksichtigen möchte, weshalb er auch weitere Sportangebote mit Ago, dem Betreiber des neuen Seniorenheims in Dortelweil, plane. Denn nicht nur in den normalen Kursangeboten liegen die Stärken des SV Fun-Ball, der Verein kann dank aktiver Mitglieder auch verschiedene Veranstaltungen realisieren. So zum Beispiel den Kumite-Day im vergangenen Juli, an dem drei Weltklasse-Karateka zu Gast gewesen seien und mit Kindern trainiert hätten, so Kött. Neben verschiedenen Camps in den Ferien habe man im Oktober die fünfte Tanzshow der Abteilung Tanzen realisieren können, insgesamt hätten daran 300 Tänzerinnen und Tänzer teilgenommen. Das alltägliche Sportangebot möchte man ebenfalls weiter ausbauen. So nennt Kött die orthopädischen Rehasportstunden, die von zwei auf vier Angebote pro Woche aufgestockt werden, die Nachfrage steige weiterhin. Trainingszeiten der Abteilung Fitness, sowie Schwimmzeiten im Hallenbad habe man ebenfalls erweitert, die Nachfrage sei auch hier groß. Auch bei Trendsportarten sei man weiterhin am Puls der Zeit: „Parcours läuft weiterhin sehr gut, das werden wir auf jeden Fall weiter machen“, verrät Pressewart Stephan Straußberger. Eine Frankfurter Einradhockey-Mannschaft nutze regelmäßig die Halle – diese überlege sich momentan, dem Verein beizutreten, sagt Stefan Kött.
Auch Jugendwart Jan Leifer kann zu diesem Thema etwas sagen: „Gemeinsam mit den Jugendmitarbeitern des Vereins haben wir Bouncerball – mit dem Hockey verwandt – angeboten, das lief sehr gut, deshalb wird die Sportart in das Programm aufgenommen“. Im Sommer starte man außerdem noch mit Ultimate Frisbee.
Bei den Vorstandswahlen gab es kaum Veränderungen. Niklas Hübel, der Jugendsprecher, gibt seinen Posten an Paula Hikisch ab und ist nun vierter Beisitzer. Rainer Neeser übernimmt die Tischtennisabteilung von Reiner Porth, die 19-jährige Jasmin Stroh übernimmt die Tanzabteilung von Sonja Straußberger und Silke Best. Ein neuer Abteilungsleiter für den Bereich Badminton wird jedoch noch nicht gefunden, die Aufgabe verbleibt somit vorerst kommissarisch beim Vorstand.