Bad Vilbel. „Es ist grob fahrlässig, wie die Grünen mit Themen wie Sicherheit und Preisgünstigkeit bei der Energieversorgung umgehen. Weit über 70 % der deutschen Stromerzeugung stammen von Kernkraft und Kohle. Es ist schlicht unmöglich, auf beides zugleich verzichten zu wollen“, erklärt Klaus Minkel, Geschäftsführer der Stadtwerke.
Es wäre „auch unsinnig, den Ersatz vorwiegend Wind und dem extrem teuren Strom von der Sonne überlassen zu wollen“, so Minkel, weil die tägliche Verfügbarkeit zu unbeständig sei. Im Stromnetz müsse aber ständig die Spannung erhalten bleiben, wenn nicht das Netz und die Versorgung zusammenbrechen sollen, „und zwar mit übelsten Folgen für die Bevölkerung und für die Arbeitsplätze“.
Falsch sei es ferner anzunehmen, die Lücke könnte durch Gas geschlossen werden und es wäre geradezu „ignorant, das neue Kohlekraftwerk zu verteufeln, ohne die Fakten zu kennen. Ein neues Kohlekraftwerk ist um 30 bis 60 % sauberer als ein herkömmliches Kohlekraftwerk“. Und das Kraftwerk in Lubmin werde übrigens für die CO-2-Abscheidung vorbereitet sein.
Die Stadtwerke Bad Vilbel werden sich vermutlich dabei finanziell beteiligen. Im Übrigen sei die Lage der Stadtwerke Bad Vilbel und der Regionalversorger „so bedrängt wie nie zuvor, weil die Strommonopolisten bei der Stromerzeugung mit zwei Ausgängen arbeiten: Einem teuren für die Börse, und einem billigen für den eigenen Vertrieb“. Es sei die Tendenz zu beobachten, „die kommunalen Unternehmen aus dem Markt zu drücken und zu entwerten, damit man am Ende alles unter sich ausmachen kann, mit entsprechenden Folgen für die Kunden“, warnt Minkel im Interesse der Bevölkerung. Doch daran würden die Grünen „überhaupt nicht denken“ und betreiben so „nolens volens das Geschäft der großen Vier, denen sie in die Hände arbeiten, wenn sie kommunale Kraftwerksbeteiligungen hintertreiben“. Sowohl die Bundeskanzlerin, der Ministerpräsident Ringstorf (SPD) und der Umweltminister Gabriel stehen hinter moderner Kohlekraft, so Minkel. (sam)