Mehr als ein halbes Berufsleben hat Jörg Frank für die Stadt Bad Vilbel gearbeitet. Jetzt hat sich der Erste Stadtrat nach 24 Jahren von seinen Mitarbeitern und Kollegen im Neuen Rathaus verabschiedet – mit Kaffee und Kuchen, Erinnerungen und Dankesworten.
Bad Vilbel. Der Christdemokrat, der die Partei in Bad Vilbel auch mehrere Jahre lang geführt hat, bleibt der Quellenstadt erhalten: Vor allem als Rechtsanwalt in seiner eigenen Kanzlei, aber auch als juristischer Berater. Und als Beauftragter der Stadtregierung für Bad Vilbels Partnerstadt Moulins. Denn der studierte Jurist parliert fließend Französisch und war immer schon Dreh- und Angelpunkt dieser wichtigen Freundschaftsverbindung. Und inzwischen spricht Frank auch ganz gut Arabisch, aber zum Islam konvertieren, das will er nicht – auch wenn er es durchaus reizvoll fände, mehrere Frauen zu haben, wie er schmunzelnd bei seiner Verabschiedung verriet.
Ehefrau Lore Frank nahm’s gelassen und mit Humor – immerhin ist sie mit ihrem Jörg schon über 20 Jahre lang verheiratet. Kennen tun sich die beiden aber schon deutlich länger – gefunkt hat es bei einem gemeinsamen Studentenjob bei der Post in Frankfurt zwischen der wilden 68erin und dem Konservativen.
Über mehrere Stationen kam Frank schließlich nach Bad Vilbel – und blieb in der Quellenstadt, machte hier Karriere.
„Es war eine schöne Zeit, die zwar anstrengend war, aber auch viel Spaß gemacht hat – auch dank Ihnen“, rief er den Rathausmitarbeitern etwas wehmütig zu.
Unter den Gästen waren auch langjährige Weggefährten wie Ex-Baustadtrat Dieter Peters, der ehemalige Stadtbrandinspektor Matthias Meffert und dessen Nachfolger Karlheinz Moll, denn Frank war als Brandschutzdezernent eng mit der Feuerwehr verbunden und wurde von den Floriansjüngern, für die er als Dezernent immer offene Ohren hatte, geschätzt.
Offiziell wird der leidenschaftliche Radfahrer Jörg Frank, der nach eigenem Bekunden nur blaue und weiße Hemden im Kleiderschrank hat, am Mittwoch (11. Mai, nach Redaktionsschluss) feierlich verabschiedet. In derselben Veranstaltung wird Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) in seine dritte Amtszeit eingeführt. Er hatte sich am 6. März schon im ersten Wahlgang gegen seine Mitbewerber Clemens Breest (Grüne) und Raimo Biere (Freie Wähler) klar durchgesetzt.
Wer Franks Nachfolger als Erster Stadtrat wird, ist noch nicht ganz sicher. Die CDU möchte gerne dem Stadtverordneten Sebastian Wysocki den Posten übertragen. Die Stelle wird allerdings auch öffentlich ausgeschrieben.
Darum muss sich der scheidende Erste Stadtrat aber nicht mehr kümmern. Er wird erstmal Urlaub machen – natürlich in seinem Lieblingsland Frankreich. (zlp/sam)