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Der direkte Draht

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

in früheren Jahrzehnten hat man wegen des Hochwasserschutzes der Nidda Gewalt angetan und sie in ein trapezartiges Bett gezwängt, begradigt und wie einen Kanal verhunzt.

Unzureichende Klärtechnik gab der Nidda den Rest, die zu einer nahezu toten Kanalrinne, einer Kloake, degenerierte.

Vor 30 Jahren ging von Bad Vilbel die Rettung der Nidda aus. In Bad Vilbel begann mit Unterstützung der Stadt die Renaturierung der Nidda. Bad Vilbel hat die leistungsfähigste Kläranlage an der gesamten Nidda.

Neben dem Einsatz der Hassia hat die Stadt vor allem durch das Wirken von Dr. Hansgeorg Jehner und der Gerty-Strohm-Stiftung einen enormen Schub gewonnen. Dr. Jehner ist der Initiator der größten und ausgedehntesten Renaturierungsmaßnahmen an der Nidda, die beispielgebend für Hessen und darüber hinaus sind. Da inzwischen ein Schwerpunkt im Bereich Gronau-Dortelweil-Karben liegt, sollen die Anstrengungen auf das Fluss-System erweitert werden. Als nächstes soll die Nidder in Gronau aufgewertet werden.

Hier hat die Stadt Bad Vilbel schon seit zwei Jahrzehnten vorgearbeitet. Im Zusammenhang mit dem Naturschutzgebiet „Im alten See bei Gronau“ hat die Stadt jedes Grundstück aufgekauft, dessen sie habhaft werden konnte. Bis auf wenige Ausnahmen gehören nun der Stadt auf der nördlichen Uferseite fast alle Ufergrundstücke – vom Fußballplatz bis zur Kornsiedlung. Das sind beste Voraussetzungen für die Gerty-Strohm-Stiftung, wieder aktiv zu werden.

Im Naturschutzgebiet befinden sich sowohl Pflanzen aus der „Roten Liste“ geschützter Arten, wie der Knick-Fuchsschwanz, als auch über 20 verschiedene Brutvögelarten, darunter sind solche Kostbarkeiten wie der Kiebitz, die Bekassine und die Grauammer, die alle stark gefährdet sind, aber auch der gefährdete Eisvogel.

Sobald man dem Fluss-System wieder seinen Lauf lässt, verbessern sich die Lebensbedingungen für die Fische. Die durch Wasserkraft entstehenden Prallhänge verhelfen den Eisvögeln zu Nisthöhlen. Dort, wo die Gerty-Strohm-Stiftung und Dr. Hansgeorg Jehner im Zusammenwirken mit der Stadt tätig sind, wird somit einst zerstörter Naturraum wieder zurückgewonnen.

Gerade angesichts des immer stärker werdenden Zuzugsdrucks in den wirtschaftlich erfolgreichen Ballungsraum ist es wichtig, dass auch die Natur entwickelt wird und zu ihrem Recht kommt.

In diesem Sinne grüßt Sie

herzlich Ihr Magistrat der Stadt

Bad Vilbel