Bad Vilbel/Wetterau. Im Wetteraukreis besitzen 9864 Menschen eine oder sogar mehrere Waffen. Insgesamt sind fast 34 000 Waffen registriert. „Die Dunkelziffer liegt aber um einiges höher, Fachleute rechnen mit der doppelten Zahl illegaler Waffen“, erklärte Kreis-Sicherheitsdezernent Ottmar Lich (FWG). Anlass für seine Statistik ist die Verschärfung des Waffenrechts, die der Bundestag kürzlich beschlossen hat. Demnach sind künftig Waffen-Attrappen in der Öffentlichkeit verboten, wenn sie täuschend echt aussehen. Wer daher solche „Scheinwaffen“ dennoch mit sich führt, kann mit einem Bußgeld von bis zu 10 000 Euro bestraft werden. Kauf und Besitz der Imitate bleiben jedoch erlaubt.
Sicherheitsdezernent Lich weist darauf hin, dass es sich bei den registrierten Waffenbesitzern in der Wetterau in der Regel um Sammler, Jäger oder Sportschützen handelt. Es gebe 43 Schützenvereine im Kreis mit insgesamt 67 Schießständen. Die Büdinger Schützengesellschaft gehöre gar zu den ältesten Schützenvereinen Deutschlands. Im Vergleich zur Zahl der Waffenbesitzer sei die der Ordnungswidrigkeitsverfahren gering, so Lich. Vierzehnmal mussten solche Verfahren 2007 eingeleitet werden. Meist habe es sich um Fristversäumnisse bei Erwerbs- und Verkaufsmeldungen sowie um Verstöße gegen die strengen Aufbewahrungsvorschriften gehandelt.
Elfmal schon wurden laut Lich Waffenbesitzkarten widerrufen, in der Regel wegen Verurteilungen zu mindestens 60 Tagessätzen und bei Verstößen gegen waffenrechtliche Bestimmungen. Von der Waffenbesitzkarte unterscheiden sich Waffenscheine, die höchstens für drei Jahre erteilt werden und ihren Besitzern das Führen einer Waffe gestatten, aber nur, wenn sie nachweisen können, dass sie ganz besonders gefährdet sind, wie das etwa auf Angestellte von Sicherheitsunternehmen zutrifft. (sam)