Mehr als 2,26 Millionen Euro lässt das Land Hessen für die Betreuung im Krippenplätze-Bereich (U 3-Kinder) springen. Der Gestern hat der Wetteraukreis einen Förderbescheid erhalten.Das Gros im Wetteraukreis bekommt Bad Vilbel: 860 000 Euro.
Friedberg/Bad Vilbel. Der Termin für das Inkrafttreten des gesetzlichen Anspruches der Eltern auf Betreuung ihrer Kinder unter drei Jahren durch eine Einrichtung ihrer Kommune naht – es ist der 1. August. Da bemühen sich Bund und Land Hessen, den Kommunen bei der Einlösung dieser Zusicherung behilflich zu sein. Der Bund hat den Städten und Gemeinden sowie den übrigen Trägern bereits 165 Millionen Euro für den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen im U3-Bereich zur Verfügung gestellt.
In Hessen gibt es ein Landesinvestitionsprogramm in Höhe von 100 Millionen Euro für den Ausbau. „Nicht ganz ohne Erfolge“ funktioniere das, sagte gestern Landesminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) bei der Übergabe der Fördermittel für den Wetteraukreis in Friedberg. Immerhin sei der Versorgungsgrad derartiger Betreuungsplätze von 2005, als es nur für 7,4 Prozent der U3-Kinder einen Betreuungsplatz gegeben habe, bis zum heutigen Datum auf mittlerweile 31,8 Prozent angestiegen. Weil dies aber noch nicht den gesetzlichen Anforderungen entspricht, greift das Land den Kommunen weiterhin unter die Arme. Von den 2,26 Millionen Euro Landesmittel, die Hahn gestern dem Wetterauer Landrat Joachim Arnold (SPD) überreichte, erhalten Bad Vilbel über 860000 Euro, Bad Nauheim 450000 Euro, Butzbach 300000 und Karben immerhin noch 130000 Euro. Das reiche, um weitere 170 bis 200 Betreuungsplätze zu schaffen. Gefördert werden aus diesem Topf aber auch Tagesmütter, etwa Kathrin Müller in Bad Vilbel mit rund 2400 Euro und Birte Vollmeier in Ranstadt mit 1000 Euro. Förderfähig sind unter anderem Neu- und Erweiterungsbauten bis zu 15500 Euro pro neu geschaffenem U3-Betreuungsplatz, Um- und Ausbau sowie Umwandlung bestehender Kindergartenplätze bis zu 4000 Euro pro neu geschaffenem U3-Platz. Auch Tagespflegemütter werden bei der Renovierung ihrer Betreuungsräume unterstützt. Voraussetzung dafür jedoch ist, dass dadurch ebenfalls U3-Betreuungsplätze entstehen.
Dass Städte entlang der S6-Bahnlinie deutlich mehr erhalten, liegt nach Auskunft des Landrats an deren höherem Bedarf an derartigen Einrichtungen. „Je näher die Städte an Frankfurt liegen, umso höher ist die Nachfrage nach U3-Plätzen“, erklärte Landrat Joachim Arnold. (jwn)