Karben. Vor einem halben Jahr hat Stefan Stübing, Avifauna-Referent der »Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz« (HGON), im Bürgerzentrum Karben einen Vortrag über das Bingenheimer Ried gehalten. Dabei ging es nicht nur um die Entstehungsgeschichte des Wetterauer Auenverbundes, zu dem das Bingenheimer Ried gehört, sondern um dessen Artenreichtum, speziell um die Zielarten dieses inzwischen bekannten und beliebten Schutzgebietes. Dazu gehören seltene und gefährdete Vogelarten, die in wechselfeuchten oder nassen Gebieten leben und brüten. Um einige dieser Bewohner, dazu gehören unter anderem die Bekassine, der Große Brachvogel, die Schafstelze, aber auch den Vogel des Jahres 2024, den Kiebitz, unter fachkundiger Leitung von Stübing beobachten zu können, bot der NABU Karben eine Exkursion zum Bingenheimer Ried an, die rund drei Stunden dauerte. In diesem streng geschützten, zum Schutz vor Bodenfeinden eingezäunten Naturschutzgebiet, kommen bis zu 150 Vogelarten vor. Zu Beginn der Führung konnte jeder Teilnehmer eine Schätzung der Summe der zu erwartenden Vogelarten abgeben. Die Zahl reichte von 20 bis 45. Am Ende der dreistündigen Wanderung wurde dann Bilanz gezogen: Genau 61 verschiedene Vogelarten wurden anhand ihrer Stimme, ihres Fluges und ihrer Gefiederfärbung entdeckt. »Es war eine nicht zu erwartende Zahl – rund 40 Prozent der hier überhaupt vorkommenden Arten«, heißt es in der Mittelung. Wobei es primär nicht um das Sammeln von Arten ging, sondern insbesondere um die ökologischen Zusammenhänge, die das Gebiet für unterschiedliche Vögel so anziehend machen. Die Teilnehmer waren begeistert. (zlp)
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