Bad Vilbel. Strahlend posierten die 23 Mitarbeiter des Open-Air-Kinoteams für ein Erinnerungsfoto. Hinter ihnen liegen 14 aufregende Tage mit wenig Schlaf und besorgten Blicken zum Himmel. Bleibt es trocken?, lautete die bange Frage zwei Wochen lang täglich.
„An drei Tagen hat es meist schon vor Einlass geregnet, an zwölf von 14 Tagen war es kühl und im Freien abends ungemütlich“, bilanziert Organisator Dennis DiRienzo vom Kino Alte Mühle. „Mit 9501 Besuchern in 14 Tagen war dies, gemessen an der Besucherzahl, eine durchschnittliche Open-Air-Kinosaison. Unser bisher bestes Ergebnis erzielten wir 2003 mit knapp 14 000 Gästen. Im vorigen Jahr kamen 11 043 Kinofans“, sagt DiRienzo.
Die Besucherzahl habe ihn überrascht, so der 47-Jährige: „Ich wollte nur eine Woche Kino machen, da im letzten halben Jahr anspruchsvollere Filme rauskamen, die eher ein kleines oder mittelgroßes Publikum ansprechen. Das gab es bisher kaum. Die Mischung war immer breiter.“
Publikumsmagnet war der Abschlussfilm „Maria, ihm schmeckt’s nicht“. Ihn sahen 1542 Besucher. Mehr als 600 Besucher ohne Karten standen vergebens vor den Kassen Schlange. Sie mussten abgewiesen werden. DiRienzo konnte aus Platz- und Sicherheitsgründen niemanden mehr aufs Gelände lassen.
Auf 1442 Besucher brachte es „Selbst ist die Braut“ und auf 1375 Besucher „Ice Age 3“. Gerade einmal 120 Gäste sahen bei regnerisch-kühlem Wetter „Liebe auf den zweiten Blick“.
DiRienzo organisiert das Open-Air-Kino seit 18 Jahren. Die ersten drei Veranstaltungen, 1990, 1991 und 1992, fanden in der Wasserburg statt. Dort fanden knapp 2000 Kinofans Platz. Seit 1993 ist das Open-Air-Kino im Vilbeler Freibad zu Gast.
Über die 78 Quadratmeter große Leinwand flimmerten 14 Filmhits, einige davon bei Vollmond unterm funkelnden Sternenhimmel. „Die Stimmung wird im Publikum von Film zu Film besser. Der Auftakt war total verregnet. Die 348 Besucher von „Mamma Mia!“ hatten trotzdem ihren Spaß.“ Rene DiRienzo, Lehrer an der Kennedy-Schule, sang gemeinsam mit dem Publikum jeden Abend das Open-Air-Lied „Sag mir, was du willst“. Er zog eine positive Bilanz: „Alles hat reibungslos geklappt. Das Team hat harmonisch zusammengearbeitet. Am letzten Abend ist es immer am schönsten. Alle sind in Feierlaune und wir sind froh, dass alles gut gegangen ist.“
DiRienzo kündigte für 2010 Neuerungen an. Dann soll es eine „öffentliche Generalprobe“ mit dem Eröffnungsfilm dieses Jahres, „Mamma Mia!“, geben. Auf die Bestuhlung werde an diesem Abend verzichtet. So können die Kinobesucher herumlaufen oder das Tanzbein schwingen. Das Team ist schon jetzt gespannt wie das beim Publikum ankommt.