Bad Vilbel. Dohlen, brütende Turmfalken, Schleiereulen, Singdrosseln, Mäusebussarde, Grünlinge, Stare, Finken und andere Gefiederte zeigen sich den Spaziergängern oder machen sich durch Gesang bemerkbar. Insgesamt gibt es in der Umgebung Bad Vilbels etwa 40 Vogelarten. „Je unscheinbarer sie sind, desto schöner singen sie“, berichten Vereinsmitglieder. Erstmals in diesem Jahr hatte der Verein für Vogelschutz und Landschaftspflege (VVL) zu einem vogelkundlichen Abendspaziergang eingeladen. 20 Interessierte sind zum Treffpunkt Auferstehungskirche am Friedhof in der Lohstraße gekommen.
Der ehemalige Steinbruch oberhalb der Hanauer Straße, nur etwa 250 Meter vom historischen Rathaus entfernt, ist aus der „Vogelperspektive“ eine natürliche Idylle. Das war nicht immer so. Der Steinbruch war mal komplett zugewachsen, so dass keine Sonnenstrahlen mehr bis zum Boden reichten. „Die meisten Vögel brüten nicht hoch in den Bäumen, sondern maximal einen Meter über der Erde“, weiß Heinz Gilbert, seit 26 Jahren Vereinschef. So musste der Steinbruch gerodet werden, damit sich die Vögel dort wohlfühlen können.
Der Spaziergang geht diesmal über die Streuobstwiesen im Wingert weiter. In einigen Bäumen sind Röhren zu sehen – insgesamt 45, die der Verein angebracht hat, um Steinkäuzen das Brüten zu erleichtern. „Die brüten normalerweise in Baumhöhlen“, so Hanne Tinkl, VVL-Schriftführerin. Da es wenige Naturhöhlen gebe, stelle der VVL diese „Ersatzwohnungen“. Die Pflege der Kästen sei inbegriffen.
Bis August findet der Abendspaziergang der Vogelschützer an jedem zweiten Donnerstag, jeweils um 18 Uhr statt. Die Treffpunkte werden im „Bad Vilbeler Anzeiger“ bekannt gegeben.