Bad Vilbel/Karben. Seit 30 Jahren gibt es die Suchthilfe und Suchtprävention in Karben und Bad Vilbel. Lutz Illhardt ist seit Tag eins dabei. Da ist es kein Wunder, dass die Gäste auch bei den offiziellen Feierlichkeiten in Bad Vilbel viele lobende Worte für den Diplom-Pädagogen bereit hielten.
Wenn die Suchthilfe und Suchtprävention in Bad Vilbel und Karben feiert, dann wird auch mal angestoßen. »Aber natürlich nur alkoholfrei«, sagt Lutz Illhardt und lacht. Die Feierlichkeiten im städtischen Familienzentrum im Quellenpark in Bad Vilbel haben gerade begonnen, da kann sich Illhardt kaum vor Glückwünschen retten. »Wir feiern heute nicht nur 30 Jahre Suchthilfe und Suchtprävention, sondern eben auch dich, denn du bist seit Anfang mit dabei«, sagt Beatrix Falkenstein, Leiterin der Wetterauer Einrichtung Zentrum für Jugendberatung und Suchthilfe.
Drogenprävention
neu aufgebaut
Sie blickte anschließend zurück auf ihre Anfangszeit. Schnell hätten ihr alle Kollegen »vom Lutz« erzählt. »Den kennt jeder.« Heute kann sie guten Gewissens sagen: »Du gehörst zu den besten im Team.«
Illhardt warf dann einen Blick auf die Geschichte der Suchthilfe und Suchtprävention zurück. In den 90er Jahren habe es viele Drogentote gegeben, Spritzen auf Spielplätzen, eine hohe Beschaffungskriminalität. Und die Drogenprävention? Nahezu Fehlanzeige. »Mit einem Runden Tisch kam das ganze ins Rollen«, sagte Illhardt.
Gemeinsam hätten die Städte Bad Vilbel und Karben das Problem in Angriff genommen. Es wurden Räumlichkeiten gesucht – und gefunden. »Auch wenn das ehemalige Schwesternheim inklusive der Flüchtlingswelle aus Jugoslawien nicht optimal war.« Illhardt blickt auf bewegte 30 Jahre zurück. Höhepunkte seien der mit Preisen ausgezeichneten »Karbener Lauf gegen Sucht«, Präventionstage in Schulen wie beispielsweise »cool sein – cool bleiben« und auch Gänge über den Bad Vilbeler Markt gewesen. »Alles wichtige und gelungene Aktionen.« Eines der größten Highlights sei aber der Besuch in einer serbischen Schule gewesen. Dort hätten ihn TV-Kameras begleitet, während er auf serbisch – seiner Frau sei dank – zum Thema Drogen referierte. »Da war ich klitschnass geschwitzt«, sagt er und lacht.
Für die beiden Städte gratulierten Bad Vilbels Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm (SPD) und Magistratsmitglied Ingrid Lenz (CDU). »Ihre Präsenz und das Werben für die Beratungsstelle ist ungemein wichtig«, bilanzierte Müller-Grimm. »Sie können wirklich stolz sein auf die Arbeit der vergangenen 30 Jahre.«
Viele gemeinsame
Aktionen erlebt
Und auch der designierte Nachfolger Illhardts kam zu Wort. Gerhard Rauschenberg blickte aber auch zunächst zurück und hatte die Lacher direkt auf seiner Seite: »Du warst bei meinem Vorstellungsgespräch dabei. Ihr habt mich trotzdem übernommen.« Illhardt und seine Arbeit hätten das ganze Team geprägt, sie hätten auch gemeinsam viele Aktionen gemacht. Rauschenberg, der an diesem Tag seine Hochzeitstag feierte, packte aber noch eine besondere Anekdote aus. »Du bist auch an der Hochzeit nicht ganz unschuldig, denn ohne dich hätte ich meine Frau nicht kennengelernt.«
Illhardt freute sich über die netten Worte und Geschenke und bedankte sich wie Beatrix Falkenstein bei allen, die in den vergangenen Jahren an Projekten der Suchthilfe und Suchtprävention beteiligt waren. »Hoffentlich geht es die nächsten 30 Jahre weiter, auch wenn ich dann nicht mehr dabei bin«, sagte Illhardt. Doch jetzt werde erstmal gefeiert. Von Patrick Eickhoff