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2500 bunte Ostereier-Aktive der CDU und Kindergartenkinder haben den Gronauer Dorfbrunnen herausgeputzt

Bad Vilbel. Für den Gronauer Kindergarten war es diesmal ein kurzer Ausflug. In den Jahren zuvor hatten sie noch mitgemacht beim Aufhängen ihrer selbst gefärbten Eier, doch dafür fehlt heute die Zeit. Nicht nur der Kindergarten sei zeitlich „eng getaktet“, sagt der Gronauer CDU-Ortsvorsitzende Karl-Peter Schäfer. Auch seine Parteifreunde hätten nicht mehr die Zeit für die vormittägliche Dekoration des Dorfbrunnens. So ging das Schmücken selbst schon am Vorabend zwischen 17 und 19 Uhr über die Bühne.

Als die Kindergartenkinder kamen, konnten sie schon staunen, suchten eifrig ihre gefärbten Eier in der unglaublichen Menge von 2500 aufgehängten Exemplaren. Das Gros stammt noch aus dem Fundus, den das CDU-Magistratsmitglied Günther Bodirsky im Keller aufbewahrt. Unzählige Meter Plastik-Girlanden mit stilisiertem Buxbaum – und ebenso endlose Drahtreihen, auf denen die Plastikeier bereits aufgereiht sind. Dank des Vorrates brauchten die 75 Gronauer Kita-Kinder in diesem Jahr „nur“ 200 Eier neu einzufärben, die zusätzlich aufgefädelt wurden.

Dafür haben sie drei bis vier Tage Zeit gehabt, erzählt die Erzieherin Alexandra Erbes: „Das gehört zum Osterfest dazu“. Mit einer Kollegin und einem Praktikanten brachte sie die Gruppe der Mittleren mit – jene zwölf Kinder, die nächstes Jahr zur Schule gehen. Während sie neugierig um den Brunnen herumliefen, genossen die zehn Kinder der U-3-Gruppe im mitgebrachten Bollerwagen den Logenblick – aus einem schnittigen Gefährt mit der Aufschrift „Mäusebande unterwegs“. Dass alles so schön bunt sei, finde sie besonders schön, sagt die fünfjährige Jessica. Bei ihr zu Hause würden keine Ostereier gefärbt, bedauert sie – „aber dafür malen wir mit Wasserfarben auf Papier“. Für die fünfjährige Manua ist der österliche Brauch noch neu – ihr Vater stammt aus Pakistan. Auch sie findet das Ostereierfärben schön – zumal sie es in diesem Jahr im Kindergarten das erste Mal machen durfte. Dabei gab es zwei Muster – das klassische Färben in einem Farbton – und das „Marmorieren“. Dabei wird das Ei durch ein Farbbad gezogen und strahlt hinterher in bunten Farbschleiern – wie im psychedelischen Stil der 1970er Jahre. Zu Beginn der Aktion wurden dafür noch echte Eier verwendet, doch die Abgänge durch Bruch waren so hoch, dass schon bald auf die unkaputtbaren Plastikeier zurückgegriffen wurde. Auch von Vandalen blieb der Osterschmuck bislang verschont – bis auf ein Mal. Daraufhin habe er mit den örtlichen Jugendlichen geredet und gesagt, man werde sehr böse, wenn die Übeltäter erwischt würden, erinnert sich Schäfer. Und seither sei nichts mehr passiert.

Das gilt aber auch für die Oster-Aktivitäten in anderen Teilen Bad Vilbels. Vor Jahren schmückte die Herz-Jesu-Gemeinde noch den Massenheimer Dorfbrunnen – aber es blieb eine einmalige Aktion. Was Schäfer ein bisschen freut – ist doch der in den Jahren immer größer gewordene Osterschmuck ein Alleinstellungsmerkmal für Gronau geworden. Vor Jahren habe sich der Burg-Gräfenröder Ortsvorsteher Karlfred Heidelbach (CDU) anregen lassen, um den Brauch nach Roggau zu holen. In Gronau jedenfalls blieb die Organisation der Osteraktion, obwohl ausdrücklich keine CDU-Veranstaltung, seit Anbeginn den Unionsleuten überlassen. Wie lange sie das schon machen, konnte Schäfer aus dem Stehgreif gar nicht sagen – „es ist vermutlich das siebte Jahr“.