Bad Vilbel. 24 Fotos von Manfred Seeger zeugen in einer Dauerausstellung im Kultur- und Sportforum von der Vielfalt des fünf Kilometer langen Streckenabschnitts auf der Bonifatius-Route durch Dortelweil. Innerhalb von drei Jahre sind die Aufnahmen entstanden. Das Projekt ist in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt umgesetzt worden. Wie kaum anderswo werde dem Pilger und Wanderer gerade auf dieser kurzen Strecke die landschaftliche und kulturelle Vielfalt der gesamten Route sichtbar, konstatierte Kulturamtsleiter Claus Kunzmann bei der Vernissage.
Nach der Überquerung des Rheins von Mainz aus, nach dem Rheingau und den von Fachwerk geprägten nördlichen Frankfurter Stadtteilen bietet die Bonifatius-Route an der Grenze von Nieder-Erlenbach zu Dortelweil schöne Ausblicke einerseits auf die Skyline der Mainmetropole, andererseits in die Wälder und Höhen des Taunus. Von der Kuppe aus erreicht der Wanderer zuerst das moderne Dortelweil und spult die Zeit zurück, wenn er durch das Nachkriegs-Dortelweil den alten Ortskern mit seiner Kirche um 1600 erreicht. Über die Nidda blickt er auf den Dottenfelderhof, eines der ältesten Bauwerke im Stadtgebiet, und auf die hohe Straße, einen bereits in vorgeschichtlicher Zeit erschlossenen Weg.
Seeger selbst ist auf den Spuren der Pilger weite Strecken zu Fuß unterwegs gewesen und immer wieder zum Verweilen stehen geblieben. Auf ein „kulturhistorisches Bindeglied“ machte Kunzmann aufmerksam: Den alten Gedenkstein für Schultheiß Bilger. Der Name der alten Dortelweiler Familie leite sich vermutlich von Pilger ab. (bep)