Bei der Jahreshauptversammlung der Karbener Feuer- wehren im Rendeler Dorftreff blickten die Kameraden auf ein arbeitsreiches Jahr zurück. „2016 hatten wir schon einen enormen Anstieg bei den Einsätzen, doch im vergangenen Jahr sind sie noch einmal gestiegen“, berichtete Stadtbrandinspektor Christian Becker.
Karben. 144 Einsätze hatten die Stadtteilfeuerwehren 2017 zu bestreiten, 35-mal waren Brände der Grund für das Ausrücken. „Am meisten im Gedächtnis geblieben ist dabei sicherlich der Großbrand einer Feldscheune in Klein-Karben, bei dem wir gemeinsam mit der Vilbeler und Rosbacher Feuerwehr die ganze Nacht im Einsatz waren“, rief Becker in Erinnerung.
Weitere Brandeinsätze verursachte ein Brandstifters, der unter anderem bei vier Gartenhütten Feuer gelegt hatte, sowie der Einsatz in einem Petterweiler Wohnkomplex, bei dem nicht klar war, ob sich noch Personen im Gebäude befanden, so dass Trupps mit Atemgeräten auf die Suche gehen mussten.
12 Menschen gerettet
Außer zu Bränden wurden die Feuerwehren zu vielen Verkehrsunfällen gerufen. So wurde im März im morgendlichen Berufsverkehr eine eingeklemmte Frau noch rechtzeitig aus ihrem brennenden Auto befreit. Insgesamt rettete die Karbener Feuerwehr im vergangenen Jahr zwölf Menschenleben aus unmittelbarer Bedrohung.
Ein besonderer Grund zur Freude war in der Versammlung die Übernahme von elf Mitgliedern in die Einsatzabteilung. Während fünf bereits in den Jugendfeuerwehren der Stadt aktiv waren, sind die anderen sechs Quereinsteiger.
Einer von ihnen ist Karsten Eidt aus Petterweil. „Ich würde nicht sagen, dass mein Weg zur Feuerwehr normal ist“, sagte er. „Früher habe ich mir nie darüber Gedanken gemacht, ich hatte einfach viel anderes zu tun, auch beruflich.“
Dass er jetzt Teil der Einsatzabteilung in Karben ist, verdankt er seinen Söhnen. „Wirklich darüber nachgedacht habe ich erst, als die beiden in der Petterweiler Jugendfeuerwehr angefangen haben“, erinnerte er sich. „Als Elternteil geht man dann ja auch zu Veranstaltungen und Übungen mit, so bin ich mit einigen der Kameraden aus Petterweil ins Gespräch gekommen“, sagte er. „Irgendwann haben die mich dann gefragt, ob ich nicht auch Lust hätte mitzumachen.“ Er habe sich dann vor einem Jahr dafür entschieden. Dafür musste er die passenden Lehrgänge absolvieren, um heute in die Einsatzabteilung aufgenommen zu werden. Genauso wie einer seiner Söhne. „Bei der Feuerwehr mitzumachen, dass macht mich schon etwas stolz“, sagte Eidt.
Neuzugänge
Trotz der Neuzugänge freuen sich alle Wehren noch über weitere Interessierte. „Mit 181 Einsatzkräften, darunter auch 19 Frauen, stehen wir noch verhältnismäßig gut da“, stellte Stadtbrandinspektor Becker fest. „Aber wir müssen auch an die Zukunft denken.“
Das konstatiert auch Bürgermeister Guido Rahn (CDU). „Was macht man wenn es brennt und keiner kommt? Feuerwehrleute leisten eine nicht zu unterschätzende Arbeit und wir als Stadt werden alles tun, um die Wehr zu fördern“, sagte der Rathauschef.